Elektronische Visite des MuM ist für Gesundheitspreis nominiert
»elVi« überzeugt Jury
Bünde (WB). Der Hausarzt kommuniziert mit seinem Patienten per Video-Chat am PC. Für 46 Ärzte des Netzwerks Medizin und Mehr (MuM) sowie für die Bewohner von 20 Pflegeeinrichtungen in und um Bünde gehört das bereits zum Alltag. Möglich macht es die elektronische Visite (elVi) , die nun für einen Gesundheitspreis nominiert ist.
Schon im vergangenen Jahr hatte sich das Ärztenetzwerk mit seiner »elVi« für den MSD-Gesundheitspreis beworben. Damals war das Projekt mit der Begründung abgewiesen worden, dass es noch keine Ergebnisse vorzuweisen gab. Das hat sich im Januar
MSD-Gesundheitspreis
MSD ist ein forschendes Pharmaunternehmen und gehört – gemessen am Umsatz – zu den fünf größten Gesundheitsunternehmen weltweit. Das Unternehmen erforscht, entwickelt und produziertverschreibungspflichtige Medikamente, Impfstoffe, Biologika sowie Produkte für die Tiergesundheit. In den USA und Kanada kennt man MSD unter dem Namen Merck & Co., Inc. mit Sitz in Kenilworth, NJ, USA. In Deutschland und in allen weiteren Ländern lautet die Firmenbezeichnung MSD.
dieses Jahres geändert. Die Projektphase der »elVi« war mit einer großen Auswertung der Evaluationen beendet worden. Daraufhin hatte sich das Ärztenetzwerk erneut für die Verleihung des Gesundheitspreises beworben – und ist nun in die engere Auswahl gekommen. Aus 64 Bewerbungen hat die Jury zehn innovative Konzepte zur Versorgung von Patienten nominiert, darunter auch die »elVi«.
Preisverleihung am 12. September
»Wir hatten bei der ersten Bewerbung den Hinweis bekommen, dass es ein tolles Projekt ist«, sagt Annette Hempen, Geschäftsführerin des MuM. Die endgültige Entscheidung, welche sieben Projekte ausgezeichnet werden, wird bei der Preisverleihung am 12. September in München bekannt gegeben. Zu dieser sind auch die Bünder eingeladen, die außerdem Vertreter des Seniorenzentrums St. Laurentius aus Löhne mitnehmen werden. Neben den sieben Preisen, die von der Jury verliehen werden, wird es auch einen Publikumspreis geben. Die Abstimmung im Internet dafür läuft.
»Sollten wir den Gesundheitspreis gewinnen, ist das eine Würdigung der Arbeit und der Energie, die wir in das Projekt gesteckt haben«, sagt Annette Hempen. Aber: »Allein nominiert zu sein ist eine große Ehre.« Gerne lerne sie bei der Preisverleihung in München die anderen Bewerber kennen, »die mit viel Herzblut an die Sache heran gehen«. Sollten sie den Preis jedoch gewinnen, würden sie diesen in München nur stellvertretend für alle Projektteilnehmer entgegennehmen, betont sie. Denn nur durch die Zusammenarbeit mit den Pflegeeinrichtungen und die Förderung durch die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) sei die »elVi« zu realisieren gewesen.
»elVi« eine Reaktion auf den demografischen Wandel
Mit der »elVi« reagiert das MuM unter anderem auf den demografischen Wandel, die Digitalisierung und den Ärztemangel. Letzterer, sowohl von Fach- als auch von Hausärzten, mache es notwendig, neue Konzepte für die Patientenversorgung zu entwickeln, erklärt Hempen. Mit der »elVi«, die potenziell von jedem Arzt verwendet werden kann, sei es Ärzten möglich, Situationen im Gespräch mit dem Patienten, aber eben nicht direkt vor Ort einschätzen zu können.
Sowohl der Arzt als auch die Pflegekräfte und der Patient würden durch diese Visite mehr Sicherheit bekommen. Trotzdem dürfe der persönliche Kontakt nicht vollständig durch die »elVi« ersetzt werden, sagt Hempen. Das Ärztenetzwerk plane, in Zukunft Teile seiner Ernährungsberatung digital umzusetzen.
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