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Nach Zimmerbrand in der Bünder Hauptschule ermittelt die Polizei

Feuer verhindert Start in den Präsenzunterricht

Bünde (WB)

Die Bünder Hauptschule hatte eigentlich vorgehabt, an diesem Montag nach langer Corona-Pause mit dem Präsenzunterricht für die Abschlussklassen zu beginnen. Das Feuer am Sonntagabend hat das verhindert.

Bernd Bexte

Ein Flatterband der Polizei sperrt einen Teil des Schulhofs an der Bünder Hauptschule ab. Foto: Daniel Salmon

Es war wohl wieder eine Brandstiftung: Die Bünder Feuerwehr ist am Sonntagabend zur Hauptschule an der Heidestraße ausgerückt, um dort einen Brand in einem Klassenzimmer zu löschen. „Ein Zeuge hatte Feuerschein aus einem Raum im Erdgeschoss gesehen und uns um 18.59 Uhr alarmiert“, sagt Feuerwehrsprecher Lars Vienop. Als die Einsatzkräfte kurz darauf eintrafen, sei das Feuer aber nicht sichtbar gewesen. Und da es dunkel war, mussten die Feuerwehrkräfte erst nach dem Brandherd suchen, den sie dann schließlich in einem zum Innenhof gelegenen Klassenzimmer der Hauptschule ausfindig machten. „Der Raum war verqualmt.“ Die Einsatzkräfte brachen von außen ein Fenster auf und löschten ein Sofa.

„Das hätte ein richtig großer Brand werden können“, bilanziert Vienop den Einsatz, bei dem 50 Feuerwehrleute vor Ort waren. Zwei glückliche Umstände hätten jedoch dafür gesorgt, dass es letztlich bei geringem Sachschaden geblieben sei. „Obwohl das Feuer in einem zum Innenhof gelegenen Raum entstanden war, der nicht so ohne weiteres von außen einzusehen ist, wurde er früh bemerkt.“ Zum anderen sei die Sauerstoffzufuhr, die die Flammen erst richtig entfacht hätte, begrenzt gewesen. „Letztlich blieb es bei einem Zimmerbrand.“

Die Polizei, die umgehend vor Ort war, geht auch in diesem Fall von einer Brandstiftung aus. „Eine Scheibe ist hier offenbar eingeschlagen worden“, sagt Sprecherin Simone Lah-Schnier. Nähere Angaben machte die Polizei noch nicht, auch nicht zur Frage, ob und welcher Brandbeschleuniger möglicherweise verwendet worden sei. Ein Brandsachverständiger der Polizei wollte am Montag den Brandort genauer untersuchen.

Auch wenn der rasche Feuerwehreinsatz Schlimmeres verhindern konnte, hatte der Brand Auswirkungen: Der Präsenzunterricht für die Abschlussklassen konnte nicht beginnen. „Da aufgrund des Feuers am Sonntagabend der Strom weg war und deshalb auch nicht geheizt werden konnte, musste der Unterricht vor Ort ausfallen“, erklärte die kommissarische Schulleiterin Cornelia Rohde. Am Montagmorgen war ein Elektriker vor Ort. „Am Dienstag kann der Unterricht dann wie gewohnt stattfinden.“ 42 Schülerinnen und Schüler in drei Klassen streben derzeit den Abschluss an. Alle seien noch am Sonntagabend über die Online-Schulplattform iServ über den Ausfall informiert worden, so dass niemand am Montag umsonst zur Schule gekommen war.

Auch wenn das Feuer im Hauptschultrakt ausgebrochen war, konnte auch die Forscherhaus-Gesamtschule nicht wie geplant in die Woche starten. Sie befindet sich ebenfalls in dem Gebäude. „Da wir noch keine Abschlussjahrgänge haben, fiel zwar kein Präsenzunterricht aus, aber die Notbetreuung war betroffen und musste am Montag ausfallen“, sagte Schulleiter Frank Loddemann. Am Dienstag soll es aber wie gewohnt weiter gehen.

Brandstiftungen und Sachbeschädigungen

Die Serie von Brandstiftungen und schweren Sachbeschädigungen versetzt viele Bünder in Angst. Wie berichtet, waren in der Nacht zu Sonntag 32 Autos in Südlengerheide beschädigt worden. Einen konkreten Tatverdacht hat die Polizei noch nicht. Sie hofft, dass ein Video die Ermittler zum Täter führen könnte. In sozialen Medien waren Sonntagabend Aufnahmen aufgetaucht, die vor Ort gemacht worden sein sollen. Sie zeigen einen Mann, der sich an einem Auto bückt und offenbar mit einem Gegenstand in einen Reifen sticht und dann weitergeht. „Die Aufnahmen sind allerdings sehr dunkel“, sagt Polizei-Sprecherin Simone Lah-Schnier. Ein Zeuge habe der Polizei das Video übermittelt, er soll jedoch nicht der Urheber der Aufnahmen sein. Laut Polizei sei die Herkunft des Videos unbekannt. Zudem lägen bereits weitere Hinweise zu der Zerstörungsorgie vom Wochenende vor. Hinweise an 05221/8880.

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