Projekt von Sascha Mitschka und Nicole Große-Johannböcke verzögert sich – Umbauarbeiten deutlich umfangreicher
Konditorei eröffnet erst im Frühjahr
Bünde
Eine Konditorei und Schokolaterie, in der Kunden nicht nur Kaffeespezialitäten und selbst hergestellte Pralinen finden, sondern auch besondere Lebensmittel und ausgefallene Gewürze – das ist der Traum von Sascha Mitschka und Nicole Große-Johannböcke. Seit fast zwei Jahren wollen sie dieses Vorhaben in der Bünder Fußgängerzone verwirklichen.
Ein Ladenlokal im Haus Eschstraße 5-7 wird dafür gerade umgebaut. Doch der gewünschte Zeitplan kann nicht eingehalten werden. „Am 15. Juli haben wir die Baugenehmigung erhalten, am 1. August dann den Mietvertrag für die Räumlichkeiten unterschrieben“, sagt Nicole Große-Johannböcke, die bis März 2020 die kleine Confiserie „Easy Living“ in der Eschstraße betrieben hat. Als Wunschtermin für die Eröffnung war der 15. Oktober anvisiert worden. Doch schnell habe sich abgezeichnet, dass das kaum zu realisieren ist.
„Es ist schon ein Unterschied, ob man einen Klamottenladen eröffnet oder eine Konditorei, in der unter anderem Pralinen in eigener Fertigung hergestellt werden“, stellt Mitschka klar. Allein für die Produktion hätte man eine vierwöchige Vorlaufzeit benötigt, informiert der Konditormeister und Patissier. Bei den Umbauarbeiten habe man beispielsweise festgestellt, dass vieles komplett erneuert werden müsse. „Die vorhandenen Stromanschlüsse sind für die Geräte, die wir benötigen, überhaupt nicht ausreichend.“ Gleiches gelte auch für die Wasser- und Abwasserleitungen.
Man sei anfangs davon ausgegangen, dass mit vorliegender Baugenehmigung alles schnell umgesetzt werden könne, sagt Große-Johannböcke. Das habe sich aber als krasse Fehleinschätzung erwiesen. „Für bestimmte elektrische Bauteile gibt es inzwischen Wartezeiten bis zu 16 Wochen. Und für die Pralinenproduktion wird in Frankreich extra eine Maschine für uns hergestellt, die erst in drei Monaten geliefert werden kann“, erzählt Mitschka. Zudem hätten Lebensmittelkontrolle und Berufsgenossenschaft ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.
„Irgendwann haben wir uns gesagt, dass wir nicht auf Biegen und Brechen eröffnen wollen, sondern lieber gründlich vorgehen. Immerhin wollen wir das hier langfristig betreiben.“ Nun hofft das Paar, dass man vor Ostern 2022 die ersten Kunden begrüßen kann.
Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, soll von Oktober an ein Verkaufswagen direkt vor der künftigen Konditorei stehen. „Einen entsprechenden Antrag haben wir bei der Stadtverwaltung gestellt, bislang aber noch nicht die Genehmigung erhalten.“ Dass ein solcher mobiler Verkaufsstand bei den Bündern gut ankommt, haben Mitschka und Große-Johannböcke im vergangenen Jahr festgestellt. Zehn Wochen lang stand ihr Verkaufswagen an zentraler Stelle in der Fußgängerzone. 38 verschiedene Sorten an Pralinen, Topfenknödel mit Zwetschgen und Vanillesoße, französische Macarons – all das hatte man im Angebot. Dann verfügte Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger jedoch Anfang Dezember aus Pandemie-gründen von einem Tag auf den anderen die Schließung aller Verzehr- und Verkaufsbuden. „Das war für uns schon existenzbedrohend“, meint Nicole Große-Johannböcke rückblickend.
Das Paar hat aber nicht resigniert, machte entschlossen weiter. „Wir sehnen uns jetzt aber nach einem geregelten Ablauf, weil wir derzeit nur am Improvisieren sind“, gesteht Große-Johannböcke. Sie und Sascha Mitschka freuen sich jedenfalls schon auf den Tag, an dem sie die eigene Konditorei eröffnen können und auch für sie die Normalität wieder einkehrt.
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