Fraktion Freie Wähler/Die Partei im Kreis Herford beantragt kostenlose Damenhygieneprodukte an Schulen
„Periodenarmut“ etwas entgegen setzen
Kreis Herford (WB)
In einem Antrag an den Kreistag spricht sich die Fraktion Freie Wähler/Die Partei für kostenlose Damenhygieneartikel an Schulen aus. Damit soll der Diskriminierung menstruierender Frauen und der Periodenarmut entgegengewirkt werden.
Der vom Vorsitzenden Jörn Döring und Christina Meyer unterzeichnete Antrag setzt sich im Beschlussvorschlag dafür ein, Menstruationsartikel an den Schulen in der Trägerschaft des Kreises Herford unentgeltlich und im Bedarfsfall leicht zugänglich zur Verfügung zu stellen. Die Kosten solle der Kreis Herford tragen.
Außerdem solle der Kreis anregen, dass auch an Schulen außerhalb der Trägerschaft des Kreises ähnlich verfahren wird. Aktuell sei das Problem fehlender Damenhygieneprodukte an einigen Schulen schon auf unterschiedliche Weise angegangen worden. Aber, so die Antragsbegründung, es fehle „an einer verlässlichen Finanzierung sowie einem Lückenschluss, der sicherlich auch der Enttabuisierung dienen wird.“ Periodenartikel zur Verfügung zu stellen, „sollte für die Schulverwaltung die gleiche Selbstverständlichkeit haben, wie die zur Verfügungstellung von Toilettenpapier, Seife und Desinfektionsmitteln.“
Die Fraktion Freie Wähler/Die Partei verweist auf eine Umfrage des US-Mediums „HuffPost“, der zufolge die Ausgaben für Tampons, Binden und Slipeinlagen, aber auch für Schmerzmittel bei rund 500 Euro im Jahr lägen. „Im Laufe ihres Lebens gibt eine Frau demnach um die 20.700 Euro für die Periode aus“, schlussfolgert die Kreistagsfraktion. „Es gibt Frauen, die sich nicht oder nur schwerlich Menstruationsprodukte leisten können.“ Diese litten unter der sogenannten „Periodenarmut“.
Ob die Artikel direkt in den Toiletten bereitgestellt, über Vertrauenslehrerinnen und Vertrauenslehrer ausgegeben würden oder eine Hygienebox im Eingangsbereich von Sekretariaten bereitstehen sollte, „können die Schulen individuell selbst am besten entscheiden“, heißt es in dem Antrag weiter.
Die scheine ein Thema zu sein, so die FWDP-Fraktion, „was nicht nur von unserer Fraktion seit gut 2 Monaten konstruktiv angegangen wird, sondern in vielen Landkreisen, Städten und Gemeinden momentan Beschlussfassungen hervorbringt.“ Man habe sich besonders über entsprechende Forderungen der Jusos Kreis Herford gefreut und hoffe nun „auf eine lösungsorientierte, sachliche Diskussion und Beschlussfassung in den entsprechenden Gremien.“
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