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Bünder Lokal war bereits vor der Kohlenmonoxid-Vergiftung eines Gastes (18) im Visier der Polizei

Weitere Vorfälle in Shisha-Bar

Bünde

Die Shisha-Bar an der Bünder Wasserbreite, nach deren Besuch ein 18-Jähriger eine Kohlenmonoxid-Vergiftung erlitten hatte, war am Dienstagabend nicht zum ersten Mal ins Visier der Behörden geraten.

Von Daniel Salmon

Vor allem bei jungen Leuten ist das Rauchen von Shishas sehr beliebt. Foto: dpa/Soeren Stache

Bereits im Februar 2020 gab‘s an dem Lokal in der Innenstadt eine Razzia. Polizei und Zoll hatten damals mehrere ähnliche Einrichtungen im ganzen Kreisgebiet gleichzeitig angesteuert. Unter anderem wurden damals schon die Lüftungsanlagen in dem Betrieb an der Wasserbreite unter die Lupe genommen. Schon bei der Großkontrolle im letzten Jahr hatten die Fahnder festgestellt, dass die Kohlenmonoxid-Konzentration in der Bar gesetzlich vorgeschriebene Grenzwerte überschritten hatte.

Ob die Stadt Bünde als zuständige Ordnungsbehörde schon seinerzeit Sanktionen gegen den Betreiber verhängt hatte, ist unklar.

Fest steht indes, dass das Lokal vor einigen Monaten abermals Ziel eines Polizeieinsatzes wurde und in die Schlagzeilen geriet. Angeblich sollen sich dort acht Beteiligte eine Schlägerei geliefert haben. Wie die Polizei auf Anfrage mitgeteilt hatte, war gegen 5 Uhr am Morgen des 11. September aus dem Lokal an der Wasserbreite ein Notruf abgesetzt worden. Dort soll es zu einem Körperverletzungsdelikt gekommen sein. Mehrere Streifenwagen rasten daraufhin zum vermeintlichen Tatort in die City. „Die Kollegen waren ein paar Minuten später vor Ort. Eine Schlägerei war zu diesem Zeitpunkt dort aber nicht“, erklärte Julia Dowe von der Herforder Kreispolizeibehörde kurz nach dem Vorfall. Allerdings trafen die Beamten in der Bar einen offensichtlich am Kopf verletzten 59-Jährigen an. „Der Geschädigte gab an, dass er in der Bar geschlagen wurde, womit oder von wem konnte er aber nicht sagen“, so die Behördensprecherin.

Den jüngsten Einsatz in der Shisha-Bar hatte am späten Abend des 28. Dezember ein Anruf aus einer Klinik eingeleitet, in die der 18-jährige Hiddenhauser am späten Dienstagabend mit Vergiftungserscheinungen eingeliefert worden war. Feuerwehrleute stellten bei einer Messung im Lokal später hohe Werte des geruchlosen Kohlenmonoxid-Gases fest. Der wahrscheinliche Grund: Die Lüftungsanlage war nicht in Betrieb. Ein Notarzt hatte die noch anwesenden Gäste vor Ort untersucht, aber bei ihnen keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen feststellen können. Gegen den Bar-Betreiber – ein 34-jähriger Mann aus Minden – wird nun wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

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