Diskussion um Feldmark-Friedhof: Nabu plädiert für Neubau neben der Hauptschule
Wohnungen auf dem Sportplatz?
Bünde (WB). Gibt es in Bünde Flächen, die statt eines nicht genutzten Teilstücks des Feldmark-Friedhofs als Bauland genutzt werden können? Dieser Frage ist der Naturschutzbund (Nabu) nachgegangen – und hat nun an Bürgermeister Wolfgang Koch eine Anregung geschickt. Immerhin hat nach Paragraf 24 der Gemeindeordnung NRW jeder das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Anregungen oder Beschwerden in Angelegenheiten der Gemeinde an den Rat zu wenden.
Der Nabu weist in seinem Schreiben an den Bürgermeister darauf hin, dass nach Einschätzung des Naturschutzbundes das Areal am Friedhof nicht als Standort für eine Wohnbebauung in Frage kommt, da es „als qualitativ hochwertige Grünfläche einen überragenden Stellenwert für die kommunale Umwelt- und Gesundheitsvorsorge hat“.
„Der stillgelegte Heidesportplatz hingegen ist seit vier Jahren ungenutzt und bietet sich unseres Erachtens für den Bau von (Sozial-)Wohnungen in vollem Umfang an. Er ist eine ökologisch und auf die Naherholung bezogen wertlose Fläche. Der ehemalige Sportplatz ähnelt dem Grundstück an der Herforder Straße in Form und Größe und liegt in dessen Nähe“, sagt Friedhelm Diebrok, Vorsitzender des Nabu-Kreisverbandes.
Der Nabu bittet in seinem Schreiben deshalb den Rat darum, einen Beschluss zu fassen, der den nicht mehr genutzten Sportplatz an der Hauptschule in den Fokus rückt. So heißt es in dem Schreiben an den Bürgermeister: „Die Stadtverwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob das Grundstück des stillgelegten Friedrich-Langewiesche-Sportplatzes („Heidesportplatz“) ganz oder teilweise für den (sozialen) Wohnungsbau in Frage kommt. Das weitere Verfahren zur Bebauung einer Teilfläche des Feldmarkfriedhofs (Gemarkung Bünde Nr. 42 „Bereich zwischen Herforder Straße und Feldmarkfriedhof“) wird derzeit ausgesetzt.“
Dass auf dem Teilstück des Feldmark-Friedhofes bis zu 60 Wohnungen – darunter auch Sozialwohnungen – gebaut werden sollen, hatte der Stadtrat 2017 entschieden. Vor wenigen Wochen hatte der Nabu allerdings darauf aufmerksam gemacht, dass hier eine über Jahrzehnte gewachsene, 9000 Quadratmeter große parkähnliche Fläche geopfert werden solle, während auf der anderen Seite alle Ratsfraktionen doch für einen intensiveren Klimaschutz eintreten würden. An einer Ortsbesichtigung nahmen nicht nur Naturschützer und Anwohner teil, sondern auch Kommunalpolitiker. Die Grünen im Stadtrat haben zwischenzeitlich einen Richtungswechsel vollzogen – sie plädieren dafür, die Grünfläche am Friedhof zu erhalten.
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