Favoritin des Engeraners bekam nicht genug Urlaub – keine zweite Wahl getroffen
Bauer Bernd sucht bei RTL keine Frau mehr
Enger (WB). Der Engeraner Bauer Bernd Goedecker sucht weiter nach dem Liebesglück, allerdings nicht mehr in der RTL-Sendung „Bauer sucht Frau “. Der 51-Jährige wird in der 16. Staffel des beliebten Abendformats nun doch nicht zu sehen sein. 13 Kandidaten und eine Kandidatin hatte der Sender Anfang Juni vorgestellt, für deren Kennenlernen sich Zuschauer bewerben konnten.
Auch für den Engeraner Landwirt hatten sich mehrere Interessentinnen bei RTL gemeldet. Für Bernd hatte allerdings von Anfang an festgestanden, dass er, anders als manch anderer Teilnehmer, nur eine Dame einladen würde, um die Hofwoche bei ihm zu verbringen. Er habe nie Hahn im Korb spielen und sich lieber ganz auf einen Menschen konzentrieren wollen, sagte Bernd.
Kein Urlaub
„Unter den Einsendungen war ein Brief, der hat mich wirklich vom Hocker gerissen.“ Die Verfasserin habe er zu sich eingeladen. Problem: „Sie wohnt in Konstanz und hätte nur sechs Tage Urlaub bekommen. Für den Dreh waren aber acht Tage notwendig, dazu noch An- und Abreise.“
Die Zeit wäre zu kurz gewesen und da Bernd zuvor keine „zweite Wahl“ hatte treffen wollen, fehlte die Partnerin für die gemeinsame Hofwoche. „Ich hatte schlicht nicht damit gerechnet, dass aus irgendwelchen Gründen das Treffen nicht zustande kommen könnte“, sagt der Schweinebauer aus Besenkamp. Noch eine ganze Weile habe er mit der betreffenden Dame in Kontakt gestanden, berichtet er, wegen der großen Entfernung sei dieser aber letztendlich im Sande verlaufen.
Ende der Ferkelzucht
Trotzdem hat sich seit Ausstrahlung der Vorstellungssendung einiges für den leidenschaftlichen Sportler geändert: „Ich wurde und werde natürlich häufig auf die Sendung angesprochen. Bis jetzt kommt noch keine Langeweile auf, ich lerne immer wieder neue Leute, darunter auch nette Damen kennen.“
Eine weitere Veränderung wird es im Leben des Landwirts in absehbarer Zeit geben: Bernd Goedecker will die Ferkelzucht aufgeben. Er erklärt, für seine Tiere stehe er in permanenter Verantwortung. Fünfe gerade sein lassen und den Tag mal nur auf dem Sofa rumhängen oder spontan für einige Tage verreisen, das sei nicht drin – schon gar nicht, seit feststehe, dass sein zuverlässiger und einziger Mitarbeiter in den kommenden Wochen nach Nigeria abgeschoben werde. Bernd Goedecker bedauert: „Ich finde einfach niemanden, der diese Arbeit übernehmen möchte und alleine schaffe ich es nicht mehr.“
Neuer Beruf
Neben der Schweinezucht betreibt der Landwirt auch Ackerbau, allerdings würde das nicht für den Lebensunterhalt ausreichen, wie er sagt. Verschiedene Ideen für seine berufliche Zukunft hat er schon. Er will in den kommenden Monaten schauen, welche Richtung er einschlagen möchte.
Die Entscheidung bringe ihm vor allem eines: Erleichterung. „Ich bin der letzte Bewirtschafter auf einem Hof, den es seit über 1000 Jahren gibt. Dass mein Sohn kein Interesse an der Landwirtschaft hat, nimmt mir den Druck, den Hof für die nächste Generation zukunftsfähig gestalten zu müssen“, erklärt der Landwirt.
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