Fünf Teilnehmer vom Widukind-Gymnasium Enger sind bei Schüler experimentieren/Jugend forscht dabei
Computer erinnert an Hausaufgaben
Enger (WB)
Wenn sich am Samstag der Nachwuchs zum Wettbewerb Jugend forscht trifft, geschieht dies wegen der Pandemie auf digitalem Weg. Vom Widukind-Gymnasium Enger sind mit drei Projekten merklich weniger Schüler als üblich an den Start.
Insgesamt ist die Teilnehmerzahl mit 30 Projekten um etwa 40 Prozent geringer als in den Vorjahren. „Es ist in diesem Jahr besonders schwierig für die Schüler“, zeigt der betreuende Mint-Lehrer des WGE, Kirsten Biedermann, auf. Wo es sonst Treffen aller Projektgruppen gegeben habe, bei denen sich die Schüler Impulse gaben, sei dies jetzt nur digital möglich gewesen. Auch beschränkte sich das Forschen auf den heimischen Rahmen und die Materialien, die dort zur Verfügung standen oder besorgt werden konnten. Der Besuch von Laboren der Universität oder Werkstätten kooperierender Unternehmen war nicht möglich.
Carl Tiedmann hat daheim einen Hausaufgaben-Counter entwickelt. „Die Idee kam mir, weil Klassenkameraden immer wieder Probleme haben, sich ihre Hausaufgaben zu merken“, erzählt der Zehnjährige. Er tritt als Solo-Forscher in der Kategorie Arbeitswelt an. Das jüngste von insgesamt drei Geräten ist ausgestattet mit einem Display, auf dem noch zu erledigende Hausaufgaben mit Abgabetermin angezeigt werden. An einer gekoppelten Tastatur können die Daten eingegeben und bei Erledigung auch wieder gelöscht werden.
„Manchmal war es wirklich frustrierend, wenn ich einen Fehler hatte und herausfinden musste, wo der liegt“, berichtet der Fünftklässler, der die Programmiersprache Arduino genutzt hat. Da ihm in seinem Umfeld niemand bei diesem speziellen Thema habe helfen können, habe er stundenlang im Internet gelesen und Bücher gewälzt.
Ebenfalls in der Kategorie Arbeitswelt starten Marisa und Melanie mit Sensoren für Kleintierställe. Den beiden Zwölfjährigen liegen ihre Meerschweinchen und Kaninchen am Herzen. Deshalb haben sie an einer Stallüberwachung gearbeitet. Mit einem Tauchsensor kann der Füllstand der Heuraufe überwacht werden, ein Berührungssensor zeigt an, wenn die Stalltür nicht geschlossen ist. „Wir haben uns gegen akustische Signale entschieden, um unsere Tiere nicht zu stören“, erklären die beiden. Gekoppelt sind die Sensoren daher an rot leuchtende Fahrradlampen. Bereits 2020 hatten sich die Sechstklässlerinnen mit dem Tierwohl beschäftigt und einen klappbaren Reisestall konstruiert.
Ein drittes Team befasst sich mit Mikroplastik im Sandkasten und hat ein Verfahren entwickelt, um den Spielsand vom Plastik zu befreien. Ziel war es, eine Methode zu finden, die mit haushaltsüblichem Material durchgeführt werden kann und auch mit größeren Mengen Sand.
Bei dem ersonnenen Verfahren wird der Sand in eine Natriumchloridlösung gegossen. Durch die veränderte Dichte des mit Salz angereicherten Wassers kann das Mikroplastik vom Sand getrennt und abgeschwemmt werden.
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