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Stadt will bis Herbst ISEK-Programm beantragen – private Sanierungen werden gefördert

„Engers Stärken stärken“

Enger (WB). Es ist ein sportliches Tempo, das die Stadt Enger beim integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) vorlegt. Bis Herbst will die Verwaltung gemeinsam mit zwei Planungsbüros einen Maßnahmenkatalog für die Beantragung von Landesmitteln im Rahmen des ISEK aufstellen, um für 2021 erste Mittel zu beantragen.

Daniela Dembert

An der großzügigen Kreuzung Bahnhofstraße/Brandstraße könnte der Eingang zur Innenstadt optisch herausgearbeitet werden. Foto: Christina Bode

„Wir möchten verschiedenste Aspekte wie Einzelhandel, Wegebeziehungen, Barrierefreiheit und Freizeitangebote berücksichtigen”, sagte Bürgermeister Thomas Meyer in der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Infrastruktur und Umwelt. Wichtig sei ihm, die Bürger in diesem Planungsprozess mitzunehmen.

Über die Ist-Stand-Analyse und mögliche Gestaltungsmaßnahmen haben die Diplom-Ingenieure Carsten Lottner vom Bielefelder Planungsbüro der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) und Roger Loh vom Büro Tischmann Loh aus Rheda-Wiedenbrück referiert.

Prägnante Merkmale hervorheben

Sinnvoll sei es, „die Stärken zu stärken” und prägnante Merkmale der Widukindstadt deutlicher herauszuarbeiten, sagte Loh. „Der historische Stadtkern ist sehr gut ausgebildet. Wir haben alten Baumbestand und die Museen fördern kulturelle und soziale Begegnung.“ Mit der Maiwiese verfüge Enger über eine schöne, vielseitig nutzbare Parkanlage.

Denkbar sind unterschiedlichste Maßnahmen, um die markanten Elemente hervorzuheben, zu erweitern und zu vernetzen, meinen die Planer. Beispielsweise sei der sich nordöstlich an die Maiwiese anschließende Grünbereich nicht durch attraktive Zuwegung kenntlich gemacht.

Der Kreuzungsbereich Bahnhofstraße/Brandstraße sei großzügig und fahrzeugfreundlich angelegt. Hier könne man durch Baumeinrahmung den Eingang zum Innenstadtbereich deutlicher herausarbeiten. Durch Anhebung der Fahrmulde in Burg- und Steinstraße könne die starre Struktur optisch aufgelockert und mehr Barrierefreiheit geschaffen werden.

Auch das Gartenhallenbad soll nach Empfehlung der Planer in den Maßnahmenkatalog einbezogen werden. Die Schulen könnten eine Quartiersfunktion erfahren und für VHS-Kurse und Vereinsnutzung zugänglich gemacht werden. „Dafür müssen Außengelände, Unterrichtsräume und Sporthallen in Augenschein genommen werden”, sagte Lottner.

In zwei Bürgerforen und zwei Expertenrunden, denen unter anderem Kaufleute und Kulturschaffende angehören könnten, sollen Vorstellungen erarbeitet werden. Für Dienstag, 3. März, ist eine Expertenrunde vorgesehen, bis Anfang Mai wird mit ersten Maßnahmen-Ideen gerechnet, die in der ersten Junihälfte als konkrete Vorschläge vorgestellt werden könnten.

Förderung von Privatgebäuden möglich

Im Rahmen des ISEK sind auch Förderungen für die Sanierung von stadtbildprägenden Privatgebäuden möglich. Ein Beispiel wäre das Gründerzeit-Haus, das an der Spenger Straße in unmittelbarer Nähe zum Rathaus liegt.

Anknüpfend hat der Ausschuss die Aufstellung einer Sanierungssatzung für Privatgebäude im Innenstadtbereich beschlossen. Lottner erklärte, hierfür sei ein Missstandskatalog notwendig, der beispielsweise Defizite in der Energieeffizienz von Gebäuden beinhaltet. Voruntersuchungen, die für eine solche Satzung notwendig sind, würden durch die ISEK-Untersuchungen abgedeckt. „Eigentümern winkt eine erhöhte steuerliche Vergünstigung, die sich – gepaart mit KfW- oder anderen Zuschüssen – richtig lohnt”, gab Lottner zu bedenken.

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