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Seit einem Jahr kaum Angebote – Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe hilft bei der Vereinbarung von Impfterminen

Generationen-Treff steht auf Standby

Enger (WB)

Spieletreffs, Pflegekurse oder Selbsthilfegruppen:

Christina Bode

Impftermine vereinbaren und Kontakt zu Foto: Christina Bode

Mit Stolz kann Günther Niermann sagen, dass er, Traugott Pfaff und Karin Alex, seine Mitstreiter vom Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe im Kreis Herford, ein Modellprojekt des Landes NRW und den Pflegekassen, für alle 130 Senioren, die Hilfe bei der Vereinbarung ihres Impftermins benötigten, einen Termin bekommen hat. Allerdings war der Weg dorthin nicht immer einfach. „Als ich die Benachrichtigung für die Menschen über 80 zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich an einen Scherz“, sagt Niermann. Zur Online-Anmeldung benötige man sowohl einen PC als auch ein Handy. „Die meisten verzweifelten, weil sie mit dem System völlig überfordert waren“, berichtet er. „Am Anfang war es wirklich grausam. Es gab kaum freie Termine für Enger“, erinnert er sich. So wisse er von einem Mann, der resignierte und sich nun nicht mehr impfen lassen wolle. Mittlerweile bestehe schon eher die Chance, einen freien Termin zu ergattern. Dafür haben Günther Niermann und Traugott Pfaff schon so manche Nachtschicht eingelegt.

Vor allem seien es alleinstehende Personen, die Hilfe vom Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe benötigten, weiß Niermann. „Wir arbeiten mit vielen Stellen Hand in Hand“, sagt er. So vermittle der Kreis Herford an das Kontaktbüro weiter und auch Pastor Koch von der evangelischen Kirchengemeinde Enger habe Kontakt zu den älteren Gemeindemitgliedern aufgenommen und die Hilfe angeboten.

Noch immer kämen täglich Anfragen. „Ursprünglich sollten bis Ende März alle über 80-Jährigen geimpft werden. Mittlerweile liegen die zweiten Termine schon Mitte Mai“, weiß Niermann.

So hofft er, dass nach den Sommerferien wieder erste Angebote für die Senioren im GTE stattfinden können. „Man wird schon wehmütig, wenn man alte Bilder von den fröhlichen Menschen sieht und an die „normalen“ Zeiten zurückdenkt“, sagt Niermann. So sei zum Beispiel vor dem Lockdown das recht neue Angebot „Gehfußball“ super angelaufen, regelmäßige Frühstücks- und Spieletreffs sowie Computerkurse sind darüber hinaus nur einige der vielen Angebote aus dem GTE. „Zumindest bis November konnte der Geh-Treff stattfinden. So kam man mal gemeinsam raus“, sagt Niermann.

Viele alleinstehende Menschen blieben in dieser Zeit auf der Strecke und vereinsamten. „Den einen oder anderen kann ich telefonisch erreichen, aber längst nicht alle“, sagt Günther Niermann, der auch eine Whatsapp-Gruppe eingerichtet hat, um mit einigen GTE-Besuchern in Kontakt zu bleiben. Wenn die Gruppen wieder starten, fange man aber quasi bei Null an. So sei von knapp 90 ehrenamtlichen Mitarbeitern derzeit lediglich ein harter Kern von zehn übrig geblieben, die Botengänge für ältere Menschen erledigen, einkaufen oder Einzeltermine mit Mitgliedern der Selbsthilfegruppen durchführen. „Wir müssen die Leute dann erst wiedergewinnen“, sagt Niermann, der bereits eine Idee für ein neues Projekt hat. „Wenn alles gut geht, möchten wir Golf für Menschen mit und ohne Behinderung anbieten.“

Sollte noch weiterer Bedarf bei der Vereinbarung von Impfterminen bestehen, so können sich Bürger zur Kontaktaufnahme an folgende Telefonnummern wenden:

Enger/Spenge/Hiddenhausen: Traugott Pfaff, 05224/994390

Bünde/Rödinghausen/Vlotho: Günter Niermann, 05224/9941216

Herford/Kirchlengern: Karin Alex, 05221/66779

Löhne: Timon Bröhenhorst (HKA), Telefon 05732/ 9948930.

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