Heimatverein installiert Schilder an 18 Denkmälern in Enger – multimediales Erlebnis
Mit QR-Code durch die Geschichte reisen
Enger (WB). Läutende Glocken der Stiftskirche, eine Klingel, wie sie einst bei der Abfahrt der Kleinbahn aus Enger ertönte: Wer die QR-Codes an den 18 Denkmälern in der Widukind-Stadt mit seinem Smartphone einscannt, der begibt sich auf die Reise in die Vergangenheit – auf einen „Horchgang“, wie ihn der Heimatverein Enger bezeichnet.
„In einem kurzen akustischen Beitrag ist alles Wichtige zu erfahren, historische Fotos oder Bilder mit zusätzlichen Informationen runden das Angebot ab“, sagt Gerd Giesselmann, Vorsitzender des Heimatvereins. Mit Unterstützung der Stadt und vieler anderer hat der Heimatverein das Projekt auf den Weg gebracht. Seit Dienstag sind alle Codes montiert. „Bei manchen Gebäuden haben wir sie auf Ständern installiert und nicht am historischen Mauerwerk“, erklärt Giesselmann.
Da einige der Denkmäler in privater Hand sind, haben die Organisatoren das Gespräch gesucht. Alle haben gerne mitgemacht und an den Texten, die vor allem Giesselmann mit Unterstützung von Engers Hobby-Stadthistoriker Werner Brakensiek erstellt hat, noch mitgearbeitet.
Kurze Hörbeiträge
„Die Hörbeiträge sind nur kurz – etwa drei Minuten, damit die Aufmerksamkeit nicht verloren geht“, meint der Heimatfreund. Brakensiek war es besonders wichtig, Bilder hinzuzufügen – vor allem auch historische. „Mit Fotos bleibt vieles besser hängen“, findet er. Die eingespielten Geräusche machen die Beiträge kurzweilig. „Der wohl außergewöhnlichste Einspieler ist, wenn Zeitzeuge August Brakensiek auf Plattdeutsch erklärt, wie er den Abriss und das Einschmelzen des Kriegerdenkmals in der NS-Zeit verhindert hat“, sagt Giesselmann. Die Aufnahme stammt aus einer Radioauszeichnung aus den 60er Jahren und wird im „Horchgang“ auf Hochdeutsch übersetzt.
Nach den Städten Vlotho und Bünde ist Enger nun mit den QR-Codes ausgestattet. Maßgeblich beteiligt war auch der Kreisheimatverein. „Menschen lernen so ihre Umgebung besser kennen, sie fühlen sich wohler. Und genau dann sind sie auch eher bereit, Verantwortung zu übernehmen oder ehrenamtliche Aufgaben“, weiß Monika Guist vom Kreisheimatverein aus Erfahrung.
Hier sind die QR-Codes installiert
An diesen Stellen sind die QR-Codes angebracht: Stiftskirche, ehemaliges Wittekindsdenkmal, Widukind-Museum, Schieferhaus, Stadtbücherei, Ärztehaus, Kriegerdenkmal, Bäckerei Strack, Alte Schänke, Gerbereimuseum, Kleinbahnmuseum, Gemeindehaus, Sattelmeierhof Nordmeyer, Liesbergmühle, Elsternbuschdenkmal, Sattelmeierhof Meyer-Johann, Sattelmeierhof Ebmeyer sowie Sattelmeierhof Ringstmeyer.
Der Rundgang, der binnen weniger Stunden zu schaffen ist, ist auch virtuell möglich über das Geoportal des Kreises Herford.
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