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Schornsteinfeger aus Enger erklärt Richtlinie

Welche Kaminöfen ab 2025 stillgelegt werden müssen

Enger/Spenge

Für einige Besitzer von Kaminöfen gibt’s schlechte Nachrichten: Ab 2025 dürfen nicht mehr alle befeuert werden. Wer seinen Kamin austauschen oder zurückbauen muss, das regelt das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG). Bezirksschornsteinfeger Ingo Eikenhorst erklärt, was jetzt zu beachten ist.

Ab dem Jahr 2025 dürfen ältere Kaminöfen nur noch unter bestimmten Voraussetzungen weiter betrieben werden. Foto: www.imago-images.de

„Bei einer Feuerstättenschau, die Schornsteinfeger zweimal in sieben Jahren durchführen, werden Kaminöfen einmalig eingestuft. Dann steht fest, welche raus müssen und welche in den Wohnungen bleiben können“, sagt der Schornsteinfegermeister, der 3000 Kunden im Kehrbezirk Enger II – dazu gehört auch ein Teil von Spenge – betreut.

In seinem Bereich gibt es 1400 Holzöfen, 400 davon müssen bis 2025 ausgetauscht sein. Eikenhorst hat seine Kunden bereits informiert, damit sie sich rechtzeitig Gedanken machen können. Die Deutschen lieben die Gemütlichkeit und die Wärme ihres Kamins: Im ganzen Land werden 11 Millionen solcher Öfen betrieben. Übrigens: Laut Bundesumweltamt verursachen die Exemplare, die mit Holz befeuert werden, mehr Feinstaub als sämtliche Pkw und Lkw in Deutschland zusammen.

Betroffen vom Austausch sind vor allem ältere Modelle aus den Jahren vor 2010. Allerdings geht es bei den Öfen nicht nach der Jahreszahl, sondern auch um die Grenzwerte von Kohlenmonoxid und Feinstaub.  „Neue Öfen sind sparsamer, effizienter und umweltschonender“, weiß der Experte. Es gibt neben dem Austausch unter Umständen auch die Möglichkeit, Filter nachzurüsten. Allerdings ist es wie bei jeder Regel, es gibt auch Ausnahmen: Herde, offene oder historische Feuerstätten fallen nicht unter die Verordnung. Bei den offenen Kaminen gilt, dass sie nur gelegentlich betrieben werden dürfen – an nicht mehr als acht Tagen im Monat für nicht mehr als je fünf Stunden.

Ingo Eikenhorst empfiehlt seinen Kunden, die ihren Kaminofen tauschen müssen, damit nicht zu lange zu warten. „Schon jetzt sind die Lieferzeiten lang – mit etwa sechs Monate muss man rechnen“, weiß der 42-Jährige. Schon eine ganze Weile gibt es einen Kamin-Boom, seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine sei die Nachfrage noch einmal deutlich gestiegen. Die Bürger versprächen sich von einem Kaminofen sparsameres und günstigeres Heizen. 

Bezirksschornsteinfeger Ingo Eikenhorst überprüft hier die Abgaswerte einer Holzhackschnitzelheizanlage. Er ist zuständig für den Kehrbezirk Enger II, zu dem auch Teile von Spenge gehören. Foto: Kathrin Weege

Aber auch Betreiber von Gaszentralheizungen müssen sich seit 2022 auf neue Richtlinien einstellen: Ein Energieeffizienzcheck ist nun Pflicht. Bis zum 15. September 2024 müssen die Betroffenen einen Fachhandwerker beauftragen. Die Prüfung kann durch einen Schornsteinfeger, einen Gas-Wasser-Heizungs-Installateur oder einen Energieberater erfolgen. Bezirksschornsteinfeger Ingo Eikenhorst hat auch zu diesem Thema schon seine Kunden angeschrieben und auf den Energieeffizienzcheck hingewiesen.

Energieeffizienzcheck Pflicht

Ziel ist es, Energie und Kosten einzusparen. Hintergrund ist die „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen“. Geprüft wird, ob die einstellbaren Parameter hinsichtlich der Effizienz optimal sind, ob die Heizung hydraulisch abzugleichen ist, ob effiziente Heizpumpen eingesetzt werden und inwieweit Dämmmaßnahmen von Rohrleitungen und Armaturen durchgeführt werden sollten.

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