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Kaminofen fliegt bei Aufräumarbeit in die Luft – 28-Jähriger in Lebensgefahr - weitere zehn Personen verletzt

Explosion nach Silvesterparty in Melle

Melle

Dramatisches Ende einer Silvesterparty: Bei der Explosion eines Gaskamins in Melle (Landkreis Osnabrück) sind am frühen Neujahrsmorgen zehn Menschen teils schwer verletzt worden. Ein Mann (28) schwebt in Lebensgefahr. Etwa 100 Einsatzkräfte eilen zum Unglücksort. Die Kripo ermittelt.

Von Daniel Salmon

Etwa 100 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst sind nach der Explosion im Einsatz.  Foto:  Nils Hoyermann/Feuerwehr Melle

Zuvor hatten die jungen Leute (25 bis 28 Jahre) noch auf ein glückliches, neues Jahr angestoßen. Wenige Stunden später liegen die meisten von ihnen im Krankenhaus.

Es ist kurz nach 4 Uhr am Samstagmorgen, als die fröhliche Fete im Poolhaus eines noblen Einfamiliengebäudes unweit der Grenze zu Nordrhein-Westfalen ein jähes Ende nimmt. Laut übereinstimmender Angaben von Polizei und Feuerwehr ereignet sich das Unglück, als die Partygäste eigentlich schon mit den Aufräumarbeiten der Silvesterfeier beschäftigt sind. Als ein 28-Jähriger den gasbetriebenen Kamin in dem Anbau abstellen will, kommt es zu der folgenschweren Explosion.

Der junge Osnabrücker wird zurückgeschleudert. „Er hat schwerste Hautverbrennungen erlitten“, bestätigt Matthias Bekermann, Sprecher der Polizeiinspektion Osnabrück auf WESTFALEN-BLATT-Anfrage. Auch die weiteren Gäste der Party werden verletzt. Das Inventar des Poolhauses fängt Feuer. Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte werden verständigt. Das Alarmstichwort lautet „Massenanfall von Verletzten“ (MANV). „Das war unser erster Einsatz in der Neujahrsnacht, bis dahin war es ruhig gewesen. Als wir eintrafen kam es zur einer sogenannten Durchzündung im Poolhaus. Die Flammen schlugen durch die Fenster“, erklärt Nils Hoyermann, stellvertretender Pressesprecher der Meller Feuerwehr.

Feuer rasch unter Kontrolle

Mit Atemschutzmasken dringen mehrere Löschtrupps in das brennende Gebäude ein, sie bekommen das Feuer rasch unter Kontrolle, sichern mehrere Gasflaschen. Ein Übergreifen des -Brandes auf das angrenzende Wohngebäude können die Einsatzkräfte verhindern. Am nahegelegenen Meller Automuseum wird eine Sammelstelle für die Verletzten eingerichtet. Mit Rettungswagen werden die Frauen und Männer von dort aus in verschiedene Krankenhäuser in der Region gebracht.

Der lebensgefährlich verletzte 28-Jährige wird zunächst in eine Klinik nach Osnabrück gefahren, später dann mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Hannover verlegt und dort weiterbehandelt. Gegen 7 Uhr ist der Einsatz für die Meller Feuerwehr beendet. Die Polizei beschlagnahmt den Brandort.

„Ob menschliches oder technisches Versagen zu der Explosion führte, ist derzeit noch unbekannt. Die Ermittlungen dauern an“, sagt Polizeisprecher Bekermann. Der Sachschaden wird auf etwa 50.000 Euro geschätzt.

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