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Formation dreht Video am Nonnenstein in Rödinghausen – wegen Pandemie mussten Konzerte abgesagt werden

Dark-Synth-Pop: Musik voller Sehnsucht

Enger/Herford (WB)

2020 sollte ihr Jahr sein. Die DarkSynth-Pop-Formation TOAL hatte im September ihren ersten Longplayer „Ritus Ex Silenti“ veröffentlicht und für Ende des Jahres eine Promotion-Tour geplant, die die vier Musiker auch nach Österreich und die Schweiz geführt hätte.

Daniela Dembert

TOAL sind Rob Gee (Heiko Lachmann, Synthesizer) aus Enger, Sängerin Luzi Lacole (Nicole Linde-Strehl), Drummer Tian (Hendrik Strehl) aus Braunschweig und der Herforder Bassist Michael Meyer.

„Leider mussten viele der Konzerte und Festivals, die wir bespielt hätten, coronabedingt abgesagt werden“, bedauert Rob Gee, alias Heiko Lachmann aus Enger.

Trotzdem gibt es für ihn und seine Bandkollegen Sängerin Luzi Lacole (Nicole Linde-Strehl), Drummer und Percussionist Tian (Hendrik Strehl) aus Braunschweig und den Herforder Bassisten Michael Meyer, bei seinen Fans als Oak bekannt, keinen Grund zur Trauer. Das Album des Quartetts, dessen Mitglieder schon mit anderen Formationen Bekanntheit erlangten, überzeugt durch sphärische Synthesizer und den melancholisch unwirklichen Gesang von Luzi Lacole. In der Szene hat es eingeschlagen und kletterte, ebenso wie die Singleauskopplung „Magic“ in den German Electronic Webcharts (GEWC) bis in den mittleren Top-Ten-Bereich.

Auch das offizielle Musikvideo zum Song „Unreal World“ fand Gefallen. „Es wurde bei YouTube bisher mehr als 160.000 Mal angesehen. Das hätte wirklich keiner von uns gedacht“, erzählt Rob Gee.

Bewohner des Kreises Herford dürften die Kulisse erkennen, denn das Video wurde am Nonnenstein in Rödinghausen gefilmt. „Der Termin für die Produktion stand fest, aber es war gar nicht so einfach, eine Örtlichkeit zu finden, an der Filmen erlaubt ist“, blickt Luzi Lacole zurück. „Kurz vor knapp“ sei dann die Genehmigung der Gemeinde Rödinghausen ins Haus geflattert.

„Man ahnt ja gar nicht, wie viele Menschen so unterwegs sind“, meint die Braunschweigerin mit der prägnanten Stimme. Waldspaziergänger seien stehen geblieben um zuzuschauen, „sehr interessiert, gar nicht skeptisch“.

Das offizielle Musikvideo zum Song „Unreal World“ wurde am Nonnenstein in Rödinghausen gedreht. Foto:

Dass der Drehort zu erkennen ist, stört die Gruppe keineswegs. „Wir hatten nur ein kleines Budget und wollten damit bewusst auch unsere Anfänge dokumentieren“, sagt Lacole.

Ebenso bodenständig erklärt sie auch ihre Musik: In den Songs thematisiere sie Ereignisse und Gefühle aus dem Leben, aus ihrem Alltag. Liebe und Tod gehörten ebenso dazu wie Sehnsucht, Gesellschaftskritik und Spirituelles. Sie liebe es, „Menschen mitzunehmen und zu berühren“.

Derzeit vermisst TOAL die Interaktion mit ihrem Publikum. Gerade in der Darkszene bestehe ein enges Netzwerk und ein freundschaftliches Miteinander, das sich auch im Zusammenwirken mit diversen anderen Musikern zeigt, die Mixe von Stücken für das neue Album lieferten.

Gern würde TOAL das Publikum bei Livekonzerten auf ihre musikalische Reise durch diverse Genres der Darkmusic mitnehmen. Die Band wird sich aber noch gedulden müssen. „Wir hoffen, im März wieder loslegen zu können“, so Rob Gee. Bis dahin arbeiten die Vier auf Distanz an neuem Material. In Kürze wollen sie mit Coversongs überraschen.

Das aktuelle Album ist, ebenso wie die 2019 erschienene EP „Timeless“, bei allen gängigen Streamingportalen oder auf der Facebookseite von TOAL erhältlich.

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