Antworten auf Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zur ICE-Strecke
„Das ist Aufgabe des Planungsverfahrens“
Vlotho (WB)
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat eine kleine Anfrage von Britta Haßelmann und weiteren Abgeordneten der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Thema, in der sie Aufklärung über die neue Bahntrasse Hannover – Bielefeld einfordern.
Die Antworten an Britta Haßelmann und ihre Fraktionskollegen liegen inzwischen vor. Hier Auszüge zur Frage, warum auch Varianten vorgestellt werden, die nicht den gestellten Zielen des Deutschland-Takts (31 Minuten Fahrzeit) entsprechen:
Antwort: Bei dieser „technischen Betrachtung“ habe man eine „Indikation dafür erhalten wollen, ob ein bestandsnaher Ausbau die nötigen Engpassauflösungen auf der Strecke“ erzielen könne. „Die Variantenuntersuchung... ist Aufgabe des Planungsverfahrens, für welches die betrachteten Varianten keine Vorfestlegung darstellen“. Im Planungsprozess würden dann Kosten-Nutzen-Analysen für die in die engere Auswahl gekommenen Varianten durchgeführt.
Zu den Fahrzeitverkürzung des Deutschland-Taktes:
Antwort: Grundlage des Deutschland-Taktes sei eine Zielfahrzeit von 31 Minuten zwischen Hannover und Bielefeld (17 Minuten Fahrzeitverkürzung). Nach Auffassung der Bundesregierung sei hier eine Anpassung des Bundesschienenwegeausbaugesetzes nicht notwendig.
Zur möglichen Mitnutzung der Strecke Hannover – Bielefeld für den Güterverkehr.
Antwort: Die potenziellen Trassenverläufe seien auch für eine Mischverkehrsnutzung ausgelegt.
Zu den Baulängen der einzelnen Trassenvarianten (in Klammern gesamte Streckenlängen zwischen den Hauptbahnhöfen Hannover und Bielefeld):
Antwort: Variante 1: Ausbau 49,0 km, Neubau 45,6 km (101,2 km); Variante 2: Neubau 79 km (100,8 km); Variante 3: Ausbau 33 km, Neubau 57,8 km (104,5 km); Variante 4: Neubau 57,8 km (104,5 km); Variante 5: Ausbau 7 km, Neubau 71,4 km (96,4 km).
Zur Art des „Durchstichs von der A2-nahen Führung zur Bestandsstrecke bei Stadthagen“ in Variante 5:
Antwort: Der Trassenverlauf von Südlich Porta Westfalica bis Stadthagen sehe vor, das Wesergebirge im Tunnel zu unterqueren (zwischen Ahmersort und Bückeburg-Bergdorf). Im weiteren Verlauf sei ein im Trog liegender Trassenverlauf vorgesehen der teilweise gedeckelt oder als Tunnel ausgeführt werde.
In welchen Umfangsind bei den Varianten Schutzgebiete betroffen?
Antwort: (hier nur fürdie für Vlotho relevanten Varianten 2 und 5) Variante 2: FFH-Gebiet 1,9 km, Naturschutzgebiet 1,8 km, Wasser- und Heilquellenschutzgebiet 28,4 km, Landschaftsschutzgebiet 44,0 km, Naturparke 45,6 km, Überschwemmungsschutzgebiete 1,8 km; Variante 5. FFH-Gebiet 1,5 km, Naturschutzgebiet 2,2 km, Wasser- und Heilquellenschutzgebiet 18,0 km, Landschaftsschutzgebiet 34,2 km, Naturparke 17,4 km, Überschwemmungsschutzgebiete 3,7 km.
„Sind die Radien und Steigungen der A2 im südwestlichen Bereich für eine Bündelung mit einer potenziellen Neubaustrecke geeignet?“
Antwort: Ja. Voraussichtlich könne aber nicht jeder Radius aufgrund der „Entwurfsgeschwindigkeiten der NBS-Trasse gleichförmig nachvollzogen“ werden. „Dies beträfe insbesondere den Bereich der Anschlussstelle Herford-Ost sowie der Autobahnanschlussstelle Herford/Bad Salzuflen.“
Aus der Antwort der Bundesregierung
„Warum gibt es keine Variante bzw. wird keine Variante ausschließlich entlang der Bestandsstrecke untersucht?“
Antwort: Variante 1 orientiere sich an der Bestandsstrecke. Ein Ausbau in den Ortslagen Wunstorf, Bückeburg und Minden sei nicht machbar, hier wären Ortsumfahrungen notwendig.
„Ist ein Ausbau bzw. eine Elektrifizierung der Weserbahn zwischen Löhne und Hameln zur Entlastung der Güterumgehungsbahn in Hannover im Zuge des Elektrifizierungsprogramms „Elektrische Güterbahn“ geplant?“
Antwort: Die Elektrifizierung des Abschnitts Löhne – Hameln wurde im Rahmen des Ausbauprogramms „Elektrische Güterbahn“ angemeldet. Die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen sollen demnächst vorgestellt werden.“
Zur Frage,ob der Deutschland-Takt auch mit der Ist-Fahrzeit auf der Strecke Hannover – Bielefeld möglich sei:
Antwort: Die vorgesehen „Zielreisezeit“ sei mit den heutigen Reisezeiten auf dieser Strecke nicht erreichbar. In der Relation Berlin – NRW würde sich die Fahrzeit um mindestens 19 Minuten verlängern.
„Welche der Varianten berühren den Jakobsberg oder haben Planungskorridore, die ihn betreffen?“
Antwort: Die Position der Region im Hinblick auf den Jakobsbergsei im Bedarfsplan für die Bundesschienenwege enthalten: „Die Vorhabenträgerin wird diese bei den Planungen des Vorhabens berücksichtigen.
Startseite