Realschulleiterin freut sich über Neubau-Vorstoß der Stadt Herford
„Das wäre ein Traum“
Herford (WB)
Marie-Theres Brinkmann begrüßt den Vorstoß der Stadt, die Geschwister-Scholl-Realschule (GSS) neu bauen zu wollen. „Wir kämpfen seit Jahren um eine Lösung. Ein Neubau an der Ahmser Straße wäre ein Traum“, sagt die Leiterin.
Die Freude nach Bekanntwerden der Verwaltungspläne – sie habe davon aus dem WESTFALEN-BLATT erfahren – sei im Kollegium riesig gewesen. „Der Sanierungsstau ist natürlich Dauerthema.“
Den angepeilten Standort auf einem Acker hinter dem Bootshaus, in unmittelbarer Nähe zum H2O hält die Pädagogin für ideal. „Wichtig ist, dass der Innenstadt-Charakter der Schule nicht verloren geht“, findet Brinkmann, die den Zustand des Baus aus dem Jahr 1958 immer wieder öffentlich kritisiert hat.
Als sie 2017 das Zepter an der Scholl-Schule übernommen habe, sei sie angesichts des maroden Gebäudes geschockt gewesen, „und bis heute hat sich nichts geändert.“ Wenn überhaupt sei Flickschusterei betrieben worden. „Wir fühlen uns im Stich gelassen.“
Die Mängelliste sei lang: marode Turnhallen, schwierige Situation in Umkleiden und Sanitäranlagen, zu kleine Klassen, kein Schallschutz, schlechte Akustik, abbröckelnder Putz, undichte Fenster, keine Bühnenelektronik in der Aula. „Formen des modernen Unterrichts mit kleinen Gruppen sind überhaupt nicht möglich“, sagt Marie-Theres Brinkmann.
Unterkriegen lassen würden sich die 35 Lehrer und 530 Schüler – Tendenz steigend – von den baulichen Beeinträchtigungen aber nicht. Die Schule strahle trotzdem eine positive Atmosphäre aus, alle seien freundlich und zugewandt – „und das ist es ja, was wirklich zählt“.
Von einem Neubau hätte Marie-Theres Brinkmann zwar nichts mehr, weil die 64-Jährige im Sommer in den Ruhestand geht, sie will die Entwicklungen an der GSS aber intensiv verfolgen und wäre bei der Einweihung eines Neubaus sicher dabei.