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Friseure dürfen am 1. März nach zehn Wochen wieder öffnen – Anfragen im Kreis Herford von „enorm“ bis verhalten

Endlich: Scheren warten auf die Kunden

Hiddenhausen/Herf...

Während sich Einzelhandel und Gastronomie weiterhin gedulden müssen, scheint es für Friseure ein Licht am Ende des Tunnels zu geben. Sie sollen am 1. März nach zehn langen Wochen ihre Geschäfte wieder öffnen dürfen. Einen Ansturm von Anfragen erlebt aktuell aber nicht jeder Salon.

Karin Koteras-Pietsch

Bei einigen Friseuren ist das Terminbuch für den Monat März bereits voll. Ab dem 1. März dürfen die Salons wieder öffnen. Foto: dpa

„Eine Öffnung am 15. Februar wäre schön gewesen. Ich habe mir aber gleich gedacht, dass das nicht funktionieren wird“, sagt Friseurin Anna Habicht aus Hiddenhausen. Jetzt, da feststeht, wann sie wieder arbeiten darf, halten sich die Anfragen aber in Grenzen. Die Friseurin, die auch zu Hausbesuchen unterwegs ist, ist in diesen Tagen dabei, Termine zu machen, auch in Altenheimen.

Sie hofft, dass das Geschäft bald wieder so richtig anläuft. „Ich lebe derzeit von meinen Ersparnissen. Sie sind aber demnächst aufgebraucht. Corona-Hilfen sind bei mir noch nicht angekommen“, beklagt die Friseurin.

Erst kurz vor dem Lockdown im Dezember hatte der Salon „Punkt Friseur“ am Rathausplatz in Hiddenhausen geöffnet. „Wir hatten damals kaum Gelegenheit, Stammkunden zu generieren“, sagt Friseurin Kauzar Maho. Entsprechend ist nun die Nachfrage nach Terminen. „Bislang ist noch nicht so viel passiert“, sagt sie. Glücklicherweise habe sie ihre Familie, die sie unterstütze. „Ansonsten würde es richtig eng.“

Ganz anders die Situation bei Sabine Philipp, die das Friseur-Atelier an der Bünder Straße führt. „Schon am Mittwoch, als sich abzeichnete, dass wir am 1. März öffnen dürfen, hat’s gerappelt. Da habe ich die ersten Anfragen per Telefon und Whats App bekommen. Bis spät in den Abend hinein,“ freut sich Sabine Philipp, die zu Hause drei Telefon liegen hat, die kaum noch stillstehen. „Die ersten beiden Wochen sind komplett ausgebucht“, sagt sie.

Ähnlich sieht es bei Sabrina Poser in Herford aus. Drei Tage lang haben sie und ihr Team telefoniert und unzählige Termine gemacht. Bis in die dritte März-Woche hinein sei sie ausgebucht. Um die Termine besser zu steuern, wurde das Online-Portal bei Poser ausgeschaltet. „Zuerst haben wir alle Stammkundinnen angerufen, dann haben wir alle Termine, die schon für die letzten beiden Februar-Wochen ausgemacht waren, umgelegt und schließlich haben wir die Warteliste, die sich seit Januar aufgebaut hatte, abgearbeitet“, erklärt Sabrina Poser das Procedere.

Zudem würde in ihrem Salon in zwei Schichten gearbeitet. „So können wir 40 Stunden pro Woche mehr anbieten und einiges abarbeiten“, sagt die Friseurmeisterin.

250 Anfragen per Mail und Telefon galt es für das Friseur-Team von Hagemann in Herford in den vergangenen Tagen abzuarbeiten. „Es sind vor allem Stammkunden, aber auch einige neue“, meint Geschäftsführerin Heike Piniek. Das Terminbuch für März sei nun voll, obwohl man in ihrem Salon schon die Arbeitszeiten bis 20 Uhr ausgeweitet hat.

Bei den üblichen Arbeitszeiten geblieben ist es im Salon Kai Flagmeier in Herford. Der Andrang ist aber auch hier enorm. „An die 200 Anrufe haben wir gleich am Tag nach der Bekanntgabe der Öffnung bekommen“, sagt Friseurin Johanna Flagmeier. Die ersten beiden Märzwochen seien ausgebucht. Zunächst hätten alle Stammkundinnen und -kunden einen Termin bekommen. „Für Neukunden brauchen wir etwas mehr Zeit. Anfang März wird viel los sein, da können wir ihnen kaum gerecht werden“, meint Flagmeier.

Für alle Friseure gelten nach wie vor die gleichen Hygiene-Bestimmungen. Sie alle hoffen, dass sich ihre Investitionen in ein gutes Hygienekonzept nun auch bezahlt machen – und zwar für einen langen Zeitraum bezahlt machen.

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