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24-Jähriger soll nun von der Polizei vorgeführt werden

Freibad-Prozess geplatzt: Angeklagter kommt nicht

Herford (WB). Eigentlich sollte dem mutmaßlichen Herforder Freibad-Pöbler am Mittwoch der Prozess gemacht werden. Doch der Angeklagte tauchte nicht auf. Nun soll der 24-Jährige mit der Polizei vorgeführt werden.

Moritz Winde

An heißen Tagen kommen bis zu 3000 Besucher ins Elverdisser Bad. Foto: Moritz Winde

Der nächste Termin ist allerdings erst am 7. Mai (13 Uhr) und damit fast ein Jahr nach den Tumulten in Elverdissen.

Der Herforder muss sich wegen Beleidigungen in zwei Fällen verantworten. „Halt die Fresse, du Penner“ soll er einen Schwimmmeister beschimpft, einen weiblichen Badegast als „dicke Kuh“ bezeichnet haben. Pflichtverteidiger Sven Peters versuchte seinen Mandanten vergeblich telefonisch zu erreichen. „Ich weiß nicht, wo er steckt. Das letzte Mal hatte ich vor zwei Wochen zu ihm Kontakt“, sagte Peters.

Bewährungsstrafe nach Trunkenheitsfahrt ohne Führerschein

Kommentar

Auch wenn es nur um zwei Beleidigungen und damit vergleichsweise harmlose Delikte geht: Der Angeklagte hat gezeigt, dass er sich um behördliche Anweisungen nicht schert. Auf Schreiben der Bewährungshilfe reagiert er nicht, den Prozess ließ er platzen. Gut, dass der Staatsanwalt einen Strafbefehl ablehnte. Die Justiz darf sich nicht an der Nase herumführen lassen. Der 24-Jährige muss sich verantworten – und zwar vor Gericht.Moritz Winde

Die Vorsitzende Richterin deutete an, die Sache mit einem Strafbefehl abhandeln zu wollen. Doch der Staatsanwalt hatte Bedenken: „Es reicht nicht, dass er einfach eine Rechnung nach Hause bekommt. Zumal durchaus die Verhängung einer Freiheitsstrafe im Raum steht.“

Der 24-Jährige ist der Justiz kein Unbekannter. Er wurde wegen Fahrens ohne Führerschein und unter Alkoholeinfluss zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Der Bericht der Bewährungshilfe ist aber alles andere als positiv: Demnach soll er weder sein Fehlverhalten einsehen, noch mit den Behörden zusammenarbeiten.

Nach dem Aufstand im Familienbad setzen die Stadtwerke Herford an besonders heißen und damit gut frequentierten Tagen Sicherheitsleute zwischen Liegewiese und Sprungturm ein.

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