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Dreijährige Ausbildung wird finanziert – Kooperation mit Fachhochschule

Kreis sucht Hebammen

Herford (WB/hil). Um dem akuten Hebammenmangel zu beheben, geht der Kreis Herford neue Wege: In einer Kooperation mit der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Bielefeld sollen im kommenden Jahr zehn zukünftige Hebammen ausgebildet werden. Die Finanzierung für das Studium will der Kreis übernehmen. Dafür hat der Kreisausschuss am Donnerstag mehrheitlich votiert. Der Kreistag soll noch in der kommenden Woche in seiner letzten Jahressitzung am Freitag beschließen.

Der Kreis finanziert ab 2020 die akademische Ausbildung von zehn Hebammen. Foto: dpa/Caroline Seidel

Mit dieser Entscheidung will der Kreis Herford dem Hebammen- und Fachkräftemangel im Gesundheitswesen entgegenwirken. Denn zwischenzeitlich war die Situation so eklatant, dass zum Beispiel im Mai allein vier Kreißsäle im Klinikum für einige Tage geschlossen werden mussten. Mitarbeiter erhalten sogar eine Prämie von 6000 Euro, wenn sie eine Hebamme vermitteln können.

Erster Studiengang ab Oktober 2020

Der erste Studiengang der Hebammenwissenschaft an der Fachhochschule des Mittelstandes soll im Oktober 2020 starten. Die Theoriephasen sollen sowohl in Bielefeld als auch am Bildungscampus in Herford über die Pflegeausbildung durchgeführt werden. Die Praxisphasen sind im Klinikum Herford geplant. Die Studienbewerber sollen sich anschließend verpflichten, für mindestens fünf Jahre nach dem Studium im Kreis Herford zu arbeiten.

„Mit dieser Kooperation wollen wir nicht nur zu einer sicheren Geburt durch die Versorgung von einer ausreichenden Zahl an Hebammen beitragen. Wir widmen uns auch dem Thema Ausbildung, insbesondere im Gesundheitssystem und der Pflege“, erklärt Landrat Jürgen Müller. Das Gesetz über den Beruf der Hebamme und der Entbindungspflegenden sei gerade überarbeitet worden und trete 2020 in Kraft.

Bewerbungen ab sofort möglich

Müller: „Damit wandelt sich der Ausbildungsberuf zu einem vollständig akademisierten Studium an Fachhochschulen und Universitäten.“ Das Studium sei als duales Studium angelegt und beinhaltet einen hohen Praxisanteil. Damit werde nicht nur den wachsenden Anforderungen im komplexen Gesundheitssystem Rechnung getragen, die Attraktivität des Berufs solle damit ebenfalls gesteigert werden.

Bisher bietet im Raum Ostwestfalen-Lippe lediglich die Hochschule Osnabrück einen solchen Studiengang an. „Ich freue mich daher, mit der FHM nicht nur einen Partner in der Nähe gefunden zu haben, sondern eine Hochschule, die sich auch in anderen Feldern im Gesundheitswesen spezialisiert hat“, so Müller.

Bewerbungen nimmt der Kreis Herford ab sofort entgegen. Ansprechpartnerin im Gesundheitsamt des Kreises ist Dr. Angela Heiler-Birk, Telefon 05221/13-2159, oder per Mail: [email protected]

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