Wetterexperte Heinrich Wulff stellt die Statistik für 2022 vor
Das Wetter in Herford: viel Sonne, aufs ganze Jahr berechnet wenig Regen
Herford
Die einen stöhnen über die große Trockenzeit und verweisen auf die Probleme für die Pflanzenwelt. Andere wiederum sehen auch das Positive. So spricht der Herforder Wetterexperte Heinrich Wulff von einem „guten Sommer“. Allerdings räumt der Gartenbesitzer mit Blick auf die Natur ein: „Es gab insgesamt zu wenig Niederschlag.“
Soeben veröffentlich Heinrich Wulff seine Wetterstatistik für 2022 - gemessen an seiner privaten Wetterstation am Ortsieker Weg. Demnach kletterte das Thermometer an 24 Tagen über 30 Grad. Davon entfielen die meisten sonnenreichen Tage auf den August (13).
Wer sich die letzten Jahre anschaut, sieht, dass das Jahr zuvor mit nur vier Tagen über 30 Grad ein Ausreißer nach unten war. So registrierte Wulff im Jahr 2019 immerhin 22 Tage über 30 Grad, im Jahr 2018 wurde der Wert von 2022 sogar noch deutlich übertroffen: 29 Tage über 30 Grad.
Was die einzelnen Tage angeht, so war der 19. Juli der heißeste Tag des Jahres 2022. 37,1 Grad wurden gemessen - was nur knapp unter dem 2019er-Wert von 38,1 liegt. Letzterer Wert, am 25. Juli, 2019 festgestellt, ist der höchste in Herford seit 1891.
Der Jahresmittelwert liegt bei 12,3 Grad - womit er nicht wesentlich abweicht von denen in 2020 (12,2) und 2019 (11,9). Und doch stellt Wulff fest: „Es ist der höchste bisher gemessene Jahresmittelwert für Herford. “ Insofern war es auch das bisher wärmste Jahr.
Gering fällt die aufs ganze Jahr berechnete Niederschlagsmenge aus: 675,9 mm an insgesamt 176 Tagen. Dies ist die geringste Menge der vergangenen Jahre - zum Vergleich: 2019: 761 mm; 2020: 716,6 mm und 2021: 733,3 mm.
Der meiste Regen fiel am 21. Juli (33,5 mm). Zwei Tage zuvor hatte Wulff den heißesten Tag des Jahres gemessen - eine zeitliche Nähe, die dem Experten zufolge nicht ungewöhnlich ist: „Das ist ja oft so. Auf heiße Tage folgen Gewitter oder Starkregen.“
Es verwundert dennoch nicht, dass der regenärmste Monat mit 16,7mm der August war - der Monat mit den meisten heißen Tagen über 30 Grad.
Was den Schnee angeht, so hat es im April eine geschlossene Schneedecke (Höhe: 7 cm) gegeben. Die tiefsten Temperaturen wurden jedoch erst kurz vor Weihnachten gemessen, als das Thermometer am 18. Dezember auf minus 10 Grad sank.
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