2019 sollen sie in Hiddenhausen drei Tiere im Wert von 40.000 Euro gestohlen haben – Ein Mann ist einschlägig vorbestraft
Mutmaßliche Pferdediebe angeklagt
Herford (WB)
Eine Serie von Pferdediebstählen hatte im Frühjahr 2019 die heimische Reiterszene in Angst und Schrecken versetzt. Jetzt, fast zwei Jahre später, hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld einen Mann (25) aus Hiddenhausen, der wegen Pferdediebstahls vorbestraft ist, und seinen mutmaßlichen Komplizen aus Bünde (44) angeklagt.
In der Nacht von Freitag, 8. März 2019, auf Samstag, 9. März, waren die drei Ponys von der Reitanlage gestohlen worden. Am Morgen waren die Boxen der privat untergestellten Tiere leer. Nach damaligen Angaben der Polizei hatten die Täter die Boxen geöffnet und die Pferde in einen Transporter geführt. Die Ställe liegen etwas abseits auf dem Gelände, so dass die Täter unbeobachtet handeln konnten.
In den sozialen Medien hat der Diebstahl eine riesige Welle geschlagen, so dass auf Facebook Fotos und Hinweise gepostet wurden. Daraufhin meldete sich eine Frau aus Polen bei der Polizei, die die gestohlenen Pferde aus Hiddenhausen gesehen haben will. Und tatsächlich wurden die Ponys in der Nähe von Danzig gefunden. Sie waren bereits weiterverkauft worden. Die neue Besitzerin gab die Tiere umgehend an die Eigentümerinnen zurück, die in einer 40-stündigen Odyssee mit einem Pferdeanhänger nach Polen gefahren waren.
Warum die mutmaßlichen Täter erst jetzt, fast zwei Jahre nach dem Diebstahl angeklagt sind, erklärt die Staatsanwaltschaft mit den aufwendigen Ermittlungen.
Dabei ist der 25 Jahre alte Hiddenhauser für die Justiz kein Unbekannter. Für den Diebstahl von zwei Pferden in Herford-Falkendiek hatte das Amtsgericht Herford ihn bereits im vergangenen Sommer zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt, unter anderem auch, weil er ohne Führerschein am Steuer eines Autos gesessen hatte.
Damals, nur vier Tage nach dem Verschwinden der drei Ponys aus Hiddenhausen, waren zwei Pferde vom Bredenhof in Falkendiek verschwunden. Die Besitzerin eines der gestohlenen Pferde hatte sich auf der Suche nach ihrem Tier mit einer Frau aus Hiddenhausen getroffen. Diese entpuppte sich als Mutter des jetzt erneut angeklagten Hiddenhausers, ein gebürtiger Pole. Sie bot eine Belohnung von 1000 Euro an und erfuhr dann, dass sich die Pferde in Polen aufhalten – auf dem großelterliche Hof des jungen Mannes. Seine Mutter hatte vor Gericht angegeben, vom Diebstahl nichts gewusst zu haben. Er soll ab und zu mit Pferden gehandelt haben.
Mit einer Berufung gegen das Urteil scheiterte er jetzt vordem Landgericht Bielefeld. Das Amtsgericht Herford muss nun über die Zulassung der erneuten Anklage im Hiddenhauser Fall entscheiden. Dort würde dann wegen des dreifachen Pferdediebstahls verhandelt.
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