Offiziershäuser am Sperberweg stehen zum Kauf – Mindestgebot 260.000 Euro
Nach fünf Jahren Leerstand zu haben
Herford (WB). Einst wohnten hier Offiziere der britischen Garnison. Entsprechend geräumiger und komfortabler als die Reihenhäuser für die Mannschaftsgrade sind die Immobilien am Sperberweg im Herforder Norden. Und entsprechend höher ist auch der Preis, den die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) für die vier freistehenden Einfamilienhäuser aufruft.
260.000 Euro lautet das Mindestgebot für die Mitte der 1950er Jahre errichteten Häuser. Sie bieten auf zwei Etagen sieben Zimmer mit 146 Quadratmetern Wohnfläche sowie weitere Flächen im Dachgeschoss, sind komplett unterkellert, verfügen über Garage und Garten auf einem etwa 1000 Quadratmeter großen Grundstück. „Aber hier muss natürlich einiges gemacht werden“, sagt Holger Schwarz vom Verkaufsteam der Bima in Bielefeld bei einem Hausrundgang.
Denn die vier Häuser am Sperberweg 1 bis 7 stehen seit fünf Jahren leer. So lange ist der Abzug der Briten schon her. Warum kommen sie erst jetzt auf den Markt? „Die Stadt hatte ein Vorkaufsrecht, hat es letztlich aber nicht wahrgenommen“, erläutert Schwarz. Zudem habe man nicht alle Häuser der Briten gleichzeitig auf den Markt bringen wollen. Und zuletzt kam auch noch Corona dazwischen. Die Pandemie erschwere die Vermarktung. „Früher haben wir immer Massenbesichtigungen an einem festen Tag gemacht.“ Jetzt müssten für jeden Bewerber einzelne Termine vereinbart werden.
Verkauf im Bieterverfahren
Die Häuser werden im Bieterverfahren vermarktet: Mindestens 260.000 Euro werden aufgerufen, jeder Interessent kann darüber hinaus eine Summe nennen. Das Höchstgebot erhalte den Zuschlag. Bei gleichen Maximalsummen wird nachgeboten. Aber wie gesagt: Wer auch immer den Zuschlag erhält, er oder sie müssen zusätzlich investieren. „Die Häuser sind renovierungsbedürftig.“ Daraus macht Schwarz keinen Hehl. Die Erdgasheizung ist nicht mehr die neueste, die Energieeffizienz trotz eines vor Jahren aufgetragenen Wärmedämmputzes schlecht, die sehr kleinen Bäder eher auf Nachkriegsniveau, der durchgängig blaue Teppichboden zeugt von antiquiertem britischen Schick.
Auch die Dächer sind zum Teil beschädigt. Nicht zuletzt haben fünf Jahre Leerstand den Immobilien sichtbar zugesetzt, unter anderem durch Frostschäden. „Aber ein solches Platzangebot, vor allem einen so großen Garten, findet man in Neubaugebieten nicht mehr“, betont Schwarz mögliche Vorteile.
Leerstand lockte Einbrecher
Der lange Leerstand hat nicht nur zu Spekulationen in der Nachbarschaft geführt, was denn nun mit den Häusern passieren werde. Er hatte auch Einbrecher angelockt, die sich offenbar nach dem Auszug der Offiziere und ihrer Familien hier noch Diebesgut erhofften. „Es schaut aber immer ein Sicherheitsdienst nach dem Rechten“, betont Schwarz.
Seit Montag stehen die vier ehemaligen Offiziershäuser zum Verkauf. Auf www.bundesimmobilien.de gibt es ein ausführliches Exposé. Aber auch auf allen gängigen Immobilienportalen werden die vier Häuser angeboten. Nach dem Verkauf – die Bima geht wegen der hohen Nachfrage von einer zügigen Vermarktung aus – sollen vier weitere ehemalige Britenhäuser am Habichtweg folgen.
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