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Heller Granit in Herfords Innenstadt wird schnell schmutzig – Wie sollen die Steine gereinigt werden?

Neues Pflaster, neue Probleme

Herford (WB). Die Stadt Herford steckt in einem Dilemma: So schön die frisch verlegten Steine in der Fußgängerzone auch aussehen mögen, so schnell werden sie dreckig – und damit hässlich. Noch ist völlig unklar, wie sie gereinigt werden sollen.

Moritz Winde

Seit Mittwoch und damit rechtzeitig zum Hoekerfest ist der Neue Markt fertig. Jetzt fehlen nur noch Bänke, Poller und Mülleimer. Foto: Moritz Winde

Seit Mittwoch ist mit der Fertigstellung des Neuen Marktes eine weitere Etappe der mehrere Millionen teuren Umgestaltung der Innenstadt abgeschlossen. Die will Bürgermeister Tim Kähler bekanntlich zur »schönsten in OWL« machen.

Während der Untergrund auf dem zentralen und rechtzeitig zum Hoekerfest freigegebenen Platz noch hell und freundlich strahlt, sind andernorts bereits dunkle Flecken sichtbar. Und zwar genau dort, wo der Boden mit Füßen getreten wird – in der Bäckerstraße, im Gehrenberg oder in der Lübberstraße.

»Die besten Ergebnisse gibt’s per Hand mit Schrubber«

Das neue Pflaster bringt neue Probleme mit sich. Der helle Granit scheint den Schmutz magisch anzuziehen, saugt Eis, Hundeurin und Cola im Nu auf und macht jeden noch so kleinen Kaugummi sichtbar.

Das stellt die Service-Gesellschaft für Wirtschaft und Kommunen (SWK), die fürs Saubermachen der Innenstadt zuständig ist, vor Schwierigkeiten.

»Wir haben ein halbes Jahr verschiedene Möglichkeiten getestet, wie wir die Steine reinigen können. Sämtliche Verfahren haben nicht überzeugt. Am effektivsten ist es, die Steine per Hand und Schrubber zu säubern, so wie wir es unter Bänken, Mülleimern und Spielgeräten tun«, sagt SWK-Geschäftsführer Wolfgang Rullkötter und schiebt hinterher: »Aber dafür bräuchten wir ja eine Armada von Mitarbeitern.«

Kehrmaschine kostet bis zu 100.000 Euro

Klar ist, dass Gift ausscheidet und die herkömmliche Methode im Kampf gegen die Flecken nichts bringt. Bislang wird sieben Tage in der Woche lediglich eine Trockenreinigung vorgenommen. Das heißt: Müll einsammeln und Staub wischen. »Ohne eine Nassreinigung wird es nicht funktionieren«, sagt Wolfgang Rullkötter.

Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Wird zu viel Druck gegeben, könnten die Fugen herausgespült werden, ist der Strahl zu schwach, wird’s nicht richtig sauber.

Mehr als eine 80-prozentige Sauberkeit sei ohnehin nicht zu erreichen, betont der SWK-Geschäftsführer. »Wir bräuchten aber auch dazu auf jeden Fall eine neue Maschine, die zwischen 50.000 und 100.000 Euro kostet.«

Will die Stadt diesen finanziellen Aufwand betreiben? Und wenn ja, in welchem Turnus soll das Kehrfahrzeug zukünftig durch die Innenstadt fahren?

Letztlich wird sich damit die Politik befassen müssen, die für den hellen Granit gestimmt hatte. Für Wolfgang Rullkötter steht fest: »Es muss schnell eine Lösung her.«

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