Täter wollen Tiere nachts von Weide in Hiddenhausen stehlen
Pferdeklau gescheitert: Stute schwer verletzt
Hiddenhausen (WB). Pferdediebe treiben weiter ihr Unwesen im Kreis Herford: In der Nacht zu Sonntag haben Unbekannte offenbar versucht, Tiere von einer Weide in Hiddenhausen zu stehlen. Dabei verletzte sich eine Stute so schwer, dass sie notoperiert werden musste.
»Pepples befindet sich derzeit in der Klinik in Quernheim, weil der Arzt sie vor Ort nicht versorgen konnte. Innenband und Sehne waren gerissen. Die Wunde war so tief, dass der Knochen zu sehen war. Sie musste in mehreren Schichten genäht werden«, sagt die Eigentümerin der Koppel, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Auch die Adresse des abgelegenen Hofes soll aus Angst vor Nachahmern nicht genannt werden.
Pepples hat viel Blut verloren
Zwei Tage nach dem versuchten Diebstahl sind die Spuren noch immer zu erkennen. Etliche Stellen des braunen Erdbodens, auf dem insgesamt vier Tiere gehalten werden, sind rot verfärbt. »Pepples hat viel Blut verloren. Ihre Arterie im linken Hinterbein wurde durchtrennt. Sie muss qualvolle Schmerzen gehabt haben«, glaubt die 37-Jährige.
Was ist auf dem Hiddenhauser Pferdehof passiert? Wodurch wurde Pepples so schwer verletzt? Wie bei den Taten im März in Hiddenhausen und vor gut zwei Wochen in Herford kamen die Täter auch diesmal in der Nacht – und zwar vermutlich zu Fuß. Um in der ruhigen Gasse keinen Lärm zu machen, wurde der Transporter wohl in einiger Entfernung abgestellt.
»Sie haben die Stromzufuhr des Zaunes durchtrennt und einen Holzpfeiler aus der Erde gezogen. Beim Versuch, Pepples über die Litzen zu führen, ist sie wahrscheinlich hängen geblieben. Die Schnur muss sich immer tiefer ins Fleisch gebohrt haben«, sagt die Grundstücksbesitzerin, die das verängstigte und entkräftete vier Jahre alte Tier am Sonntag beim Morgenrundgang entdeckte. Weil der Pferdeklau schief ging, suchten die Diebe anscheinend ohne Beute das Weite.
Verdächtige Fahrzeuge gesehen
Es ist wahrscheinlich, dass sie das Areal zuvor ausgekundschaftet hatten. »Wir haben in den Tagen zuvor einen blauen Bulli und einen dunklen BMW mit Anhänger in unserer Straße gesehen. Beide Autos blieben auffällig lange stehen«, erinnert sich die Reiterin.
Welche Rolle spielen diese Fahrzeuge? Polizeisprecher Uwe Maser sagt: »Wichtig für die Ermittlungen sind konkrete Hinweise wie Kennzeichen oder Fotos von Personen. Die fehlen aber leider. Bislang gab es lediglich vage Hinweise, die sich als negativ herausstellten.« Die Behörden werten die Sache als versuchten Weidediebstahl.
In den letzten beiden Fällen wurden die Tiere illegal nach Polen verkauft und konnten erst nach einigen Tagen der eigentlichen Besitzerin wieder übergeben werden. Am kommenden Sonntag ist im Nachbarland ein großer Pferdemarkt. Ob Pepples dort verkauft werden sollte?
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