BUND-Kreisgruppe verleiht Negativpreis an Stadtentwicklungsgesellschaft
Rüffel mit rostiger Schere
Herford (WB). Diesen Preis will eigentlich niemand: Die BUND-Kreisgruppe hat die Stadtentwicklungsgesellschaft Herford (SEH) mit der „rostigen Heckenschere“ bedacht.
Geschäftsführer Dr. Jan Miller war zur Preisübergabe allerdings nicht zugegen. Er hatte sich wegen anderer terminlicher Verpflichtungen entschuldigen lassen. BUND-Kreisgruppenvorsitzender Bernd Meier-Lammering begründete die Vergabe des Anti-Umweltpreises: „Nach dem Abzug der britischen Soldaten war ein öffentlicher Wettbewerb für die vorgesehene Campus-Grünflächenüberplanung durchgeführt worden.“ Ein Planungsbüro habe dazu Vorschläge eingereicht mit entsprechender Grünflächengestaltung und Baumpflanzungen als Allee an den Straßen innerhalb des Campus’.
SEH-Geschäftsführer Miller habe diese Planung als „grüne Hölle“ bezeichnet. Stattdessen habe er eine autogerechtere Planung vorgesehen mit Parkplätzen vor den Gebäuden. Die Bedeutung von Baumanpflanzungen und Grünflächengestaltung sei ihm offenbar entgangen, meinte Meier-Lammering. Und dafür gebe es nun die „rostige Heckenschere“.
„Parents for Future“ ausgezeichnet
Es gab aber auch einen Positiv-Preis: Der Umweltpreis die „Eule“ würdigt in diesem Jahr die Aktivitäten der „Parents for Future“-Gruppen Herford und Enger. Meier-Lammering lobte in seiner Laudatio die vielfältigen Aktivitäten beider Gruppen, die gemeinsam mit den jungen Umweltaktivisten von „Fridays for Future“ zum globalen Klimastreik auf die Straße gehen, um Schülerinnen und Schüler während ihrer Klimademonstrationen zu unterstützen.
Die beiden Gründerinnen der Herforder „Parents for Future“-Gruppe, Marina Görs und Svenja Winkler, erläuterten: „Wir sind eine Gruppe von Eltern und anderen engagierten Menschen, die in Solidarität zu den ‚Fridays for Future‘-Aktivitäten Fastentreffen organisieren, oder uns gegen die Deckelung der Photovoltaik-Vergütung von Privathaushalten einsetzen.“ Als nächste größere Aktion planen sie für Samstag, 28. März, eine Müllsammelaktion rund um den Bismarckturm.
Neue Satzung
Die BUND-Kreisgruppe Herford blickt mit seinen etwa 400 Mitgliedern auf 40 Jahre des Bestehens zurück. Zur Mitgliederversammlung waren knapp 20 Mitglieder und Gäste in den großen Versammlungssaal im Haus unter den Linden (HudL) gekommen. Unter anderem wurde eine modernisierte Kreisgruppen-Satzung einstimmig angenommen sowie Herbert Dehmel und Bernd Meier-Lammering als Delegierte für die bevorstehende Landesdelegiertenkonferenz bestimmt. Auch zahlreiche Mitglieder wurden für ihre langjährige Vereinstreue von Schatzmeisterin Doris Eichholz geehrt.
Vor dem festlichen und gemütlichen Abschluss wurde die Mitgliederversammlung musikalisch mit Gitarrenklängen und Gesang von Tobias Burger (14) gestaltet. Er hatte mit eigenen Umweltliedern am Jugendwettbewerb „Den Song für eine Welt“ teilgenommen und diese passend zum 40. BUND-Jahrestag vorgetragen. Zwischendurch gab es noch eine Revue zu „40 Jahre BUND-Kreisgruppe Herford“.
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