Sender Straße bleibt auch nach Abschluss der Bauarbeiten in eine Richtung für Lkw geöffnet
Schaulaufen der Brummis
Herford
Lkw-Schaufahren an der Autobahnauf- und -abfahrt Herford Ost: Weil die Fahrer der Sattelschlepper, Tanklastzüge und Transporter, die auf der Autobahn A2 in Richtung Dortmund unterwegs sind, nicht über die Sperrung der Vlothoer Straße informiert werden, fahren sie bei Herford Ost ab.
Oben angekommen, entdecken sie, dass die Durchfahrt in Richtung Herford mit rot-weißen Barken versperrt ist und gerade frischer Asphalt gewalzt wird. Also drehen sie gleich weiter auf die Autobahnauffahrt Herford-Ost und versuchen es ein paar Kilometer südlich noch einmal, an der Ausfahrt Herford-Bad Salzuflen.
Falls dort nicht gesperrt gewesen wäre, hätten viele Lkws wahrscheinlich den Weg über die Sender Straße in Richtung Mindener Straße auf der anderen Seite des Berges gewählt. Dort können sie dann wiederum wählen, ob sie nach links in Richtung Herford oder nach rechts in Richtung Bad Oeynhausen/Löhne und die Auffahrt zur A30 abbiegen.
Diese Möglichkeit soll ihnen nach einem Votum des Herforder Verkehrsausschusses erhalten bleiben, auch wenn die Grünen das nicht wollen. Sie hatten bereits vor zwei Jahren beantragt, die Sender Straße komplett für Lkws zu sperren. Damals wurde die Knickstraße saniert, eine häufig von Lkws genutzte Verbindungsstrecke zwischen Löhne-Wittel und Vlotho-Exter. Die Lkws wichen in dieser Zeit auf die Senderstraße aus, darum wurde die Entscheidung über den Grünen-Antrag vertagt.
Die Knickstraße ist inzwischen fertig gestellt. Dennoch wollen Polizei und Kreis die Sender Straße für den Lkw-Verkehr offen halten. Als Kreisstraße hat die Senderstraße ihrer Argumentation zufolge eine Verbindungsfunktion und sei zur Aufnahme des überörtlichem Lkw-Verkehrs bestimmt. Durch die Sperrung in Gegenrichtung sei diese Verbindungsfunktion ohnehin bereits eingeschränkt. Das sei ausreichend, um den Begegnungsverkehr von zwei Lastwagen so weit wie möglich zu verhindern.
Der Kreis hat die Senderstraße vor 20 Jahren ausgebaut. Es wurden ein Geh- und Radweg angelegt, eine Querungshilfe eingebaut und Kurven auf bis zu sechs Meter Fahrbahnbreite aufgeweitet. Seit 2015 habe es zwar Unfälle gegeben , vereinzelt auch unter Beteiligung von Lastwagen von mehr als 3,5 Tonnen, allerdings nur mit geringen Sachschäden. Vor allem sei das Rechtsfahrgebot missachtet worden.
Zudem gehen Polizei und Kreis davon aus, dass der Lkw-Verkehr sowieso auf die parallel verlaufende B 611 ausweichen werde. Sie sei sehr breit und gerade ausgebaut worden und verbinde die A 2 mit Löhne-Gohfeld und der A 30.
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