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Innenstadtverein lässt Trafohäuschen am Steintor mit Lokalkolorit gestalten

Schaustellermotiv wird Blickfang

Herford (WB). Vom hässlichen Kasten zum bunten Blickfang: Das monotone Grau des Trafohäuschens am Steintor ist satten Blau- und Grüntönen gewichen. Ein Feuerwerk am Nachthimmel über einem Meer aus Baumkronen ist bereits zu erkennen, die Neugierde erwecken die Umrisse einzelner Buchstaben und eines Pferdes.

Karl-Hendrik Tittel

Der Gelsenkirchener Graffitikünstler Dan Geffert (links) und Mathias Polster, Projektmanager des Innenstadtvereins, vor dem Trafohäuschen kurz vor der Steintorunterführung. Foto: Karl-Hendrik Tittel

Viele Passanten sind neugierig

»Ah, es geht flott voran«, ruft eine Radfahrerin auf ihrem Weg in Richtung Unterführung und grüßt den Mann mit der Maske und der Airbrushpistole wie einen alten Bekannten. Der Angesprochene ist das schon gewohnt und grüßt zurück. »Viele Leute sind neugierig, was hier passiert, mit einigen kommt man ins Gespräch«, sagt Dan Geffert, während er die wuchtige Atemschutzmaske abnimmt. Seit einigen Tagen ist der Graffitikünstler aus Gelsenkirchen damit beschäftigt, der Trafostation gegenüber dem Bahnhof ein neues Aussehen zu verpassen.

Innenstadtverein will drei Unterführungen verschönern lassen

Er handelt im Auftrag des Innenstadtvereins, der, wie berichtet, in diesem Jahr noch insgesamt drei Herforder Unterführungen verschönern lassen will. Und bevor die bekanntermaßen wenig einladende Unterführung am Steintor mit Farben und LED-Lichtern aufgehübscht wird, ist wenige Meter oberhalb zuerst das Trafohäuschen an der Reihe. »Das Umfeld soll so gut als möglich mit einbezogen werden«, sagt Mathias Polster, neuer Projektmanager und nach wie vor »Mädchen für alles« des Innenstadtvereins. Ein Beispiel dafür sei die Lichtinstallation auf der anderen Seite der Unterführung, die bereits seit einigen Monaten an das historische Steintor erinnert.

»Die Ideen entstehen beim Prozess«

»Wir wollen die Menschen mit dem Image empfangen, das wir uns wünschen«, sagt Polster und zeigt mit der einen Hand auf den Bahnhof und mit der anderen auf die Unterführung. Wer diesen Weg in die Innenstadt wählt, kommt am Trafohäuschen vorbei, dessen Oberfläche von Dan Geffert mit ruhiger Hand kunstvoll besprüht wird. »Die Ideen entstehen beim Prozess«, sagt der Künstler, der eine Mischung aus Graffiti- und Airbrushtechniken benutzt und in dieses Projekt am Ende rund 70 Arbeitsstunden investiert haben wird. Der Student mit Künstlernamen »Sponk« steht kurz vor seinem Abschluss in »Industrial Design« an der Folkwang-Universität der Künste und hat bereits vor drei Jahren in Herford Stromkästen verschönert.

Und was wird am Ende dabei herauskommen? »Das wissen wir, wenn es fertig ist«, macht es Polster spannend. Einen Entwurf habe es gegeben, in der kreativen Umsetzung kann sich der Künstler aber frei entfalten. Ein Schaustellermotiv – das sei die einzige Vorgabe des Sponsors gewesen, der sich bei der offiziellen Präsentation des fertigen Kunstwerkes dann auch öffentlich vorstellen wird. Je nach Wetter kann dies schon in den nächsten Tagen geschehen.

Eine Reminiszenz an die Schaustellertradition Herfords? So betrachtet, erscheinen das Pferd und die wie geflochten aussehenden Stangen in einem anderen Licht und erinnern an ein nostalgisches Karussell.

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