Golfclub am Heerhof und Golfclub Herford treten der Bürgerinitiative WiduLand bei
Schulterschluss gegen eine ICE-Neubautrasse
Herford (WB)
Die beiden Golfclubs Herford und am Heerhof sind der Bürgerinitiative WiduLand beigetreten. „Wir möchten gemeinsam Farbe bekennen und mit unseren Mitgliedern die Bürgerinitiative WiduLand unterstützen. Wenn wir gegen eine Neubautrasse durch unsere Region vorgehen wollen, ist es viel wichtiger an einem Strang zu ziehen, als über mögliche Konkurrenz nachzudenken“, unterstreicht Uwe König, Präsident des Golfclubs Herford.
Der Platz des GC Herford befindet sich hinter Linnemanns Mühle in Exter und damit nur einen Steinwurf von einer möglichen Trassenvariante entfernt, die in den „Schüßler Plänen“ skizziert wird.
Prof. Dr. Burkhard Wippermann, Präsident des Golfclubs Heerhof ergänzt: „Wir erfreuen uns alle an der reizvollen Umgebung hier in Ostwestfalen-Lippe. Es widerspricht unserem Verständnis von Natur- und Klimaschutz, wenn quer durch die Natur eine neue Trasse gebaut wird, um ein paar Minuten Fahrzeit zu sparen“. Wippermanns Familie gehört das Areal, auf dem sich heute der Golfclub befindet, seit Jahrzehnten.
Die Flächen, die früher von seinen Vorfahren landwirtschaftlich genutzt wurden und auf denen heute Golfer ihre Runden drehen, könnten unmittelbar von einer Trasse gestreift werden. Beide Vereinspräsidenten unterstreichen, dass man nicht per se gegen einen Ausbau der Bahnstrecke sei, dafür müsse alleine aus finanzieller und ressourcenschonender Sicht jedoch eine Neubautrasse ausgeschlossen werden und stattdessen die bestehende Trasse ertüchtigt werden.
Die beiden Golfer haben mit großer Verwunderung die Aussagen von den Chefplanern Carsten Müller und Volker Vorwerk in der Herforder Ratssitzung verfolgt.„Wenn hier bis zu 60 Meter breite ICE-Trassen quer durch OWL mit Tunneln und Viadukten mit Umgehungsstraßen, die Städte und Kreise zur Entlastung ihrer Bürger bauen, verglichen werden, grenzt das an grob unseriöse Meinungsmacher“, erklärt Prof. Dr. Wippermann.
„Aussagen wie die, dass im Deutschlandtakt alle Züge zur vollen Stunde abfahren und Anschlusszüge bereitstehen, sodass Fahrpläne obsolet werden, halten wir für sehr stark überzogen. Die Bahn sollte zunächst an ihren aktuellen Problemen wie Unpünktlichkeit, zu wenig und veraltete Züge kümmern. Ehe man Umwelt- und Landschaftsschutz einem Fantasiekonstrukt opfert“, ergänzt König. „Deshalb schließen wir uns nun gemeinsam WiduLand an und hoffen, dass wir die Bürgerinitiative bestmöglich unterstützen können“, sagen beide.
Die Bürgerinitiative WiduLand hat sich im November des vorigen Jahres gegründet und steht kurz davor, die 2000er Marke zu knacken: So viele Menschen haben sich ihr bereits angeschlossen. „Wenn man jetzt noch ausrechnet, wie viele Menschen von den Vereinen und Organisationen vertreten werden, die der BI genauso wie die beiden Golfclubs beigetreten sind, dann kommen wir in den fünfstelligen Bereich“, freut sich Dirk Schitthelm, erster Vorsitzender von WiduLand.
Der Widerstand in der Region werde immer größer. Die Anfragen nach neuen Ortsgruppen und nach Unterstützung der BI nehmen zu . „Wir geben nicht auf! Wir tun alles dafür, dass die Bestandsstrecke ausgebaut und ein Neubau verhindert wird“, gibt sich Dirk Schitthelm kämpferisch .
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