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Testlauf mit 40 Probanden in der ehemaligen Alno-Verwaltung im Industriegebiet Bustedt in Enger

So läuft die Corona-Impfung im Impfzentrum des Kreises Herford ab

Enger (WB/bex)

Das Impfzentrum für den Kreis Herford ist seit einer Woche startklar. Über den Betrieb und dessen Ablauf, mögliche Probleme und Verbesserungen sagt das aber noch nichts aus. Deshalb haben am Montagabend gut 40 Impfwillige die mehrstufige Prozedur in der ehemaligen Alno-Verwaltung im Industriegebiet Bustedt in Enger durchlaufen – als Testpersonen, ohne Verabreichung des erst an diesem Tag zugelassenen Impfstoffes.

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Der entscheidende Pieks: Die medizinische Fachangestellte Marina Gerlitz verabreicht Niko Dürkopp die Coronschutz-Impfung – natürlich nicht in echt, da noch kein Impfstoff vor Ort ist. Wichtig: Nach drei Wochen muss die Impfung erneuert werden, damit sie wirkt. Jeder Impfwillige muss also zwei Termine vereinbaren. Foto: Bernd Bexte

„Wir wollen schauen, ob es im Ablauf Reibungsverluste gibt“, erläuterte Krisenstabsleiter Markus Altenhöner zu Beginn. Und die hatten die Verantwortlichen von Kreis und Kassenärztlicher Vereinigung (KV) auch gleich eingebaut, um ein möglich realistisches Szenario zu bekommen. Einige der Probanden – alle Aktive des heimischen DRK – stellten das ärztliche Personal und ihre Helfer bewusst vor Herausforderungen: etwa durch das Erscheinen mit einem Rollator (am Eingang gibt es einen kleinen Lastenaufzug), simulierte gesundheitliche Probleme, angebliche sprachliche Hürden, Orientierungsprobleme oder plötzliche Bedenken vor dem kleinen Pieks. Letztlich verlief aber alles so, wie sich die Verantwortlichen das vorgestellt hatten. „Testdurchlauf geglückt“, hieß es am Ende.

Zwei der vier Impfstraßen – in Volllast können sie auf sechs erweitert werden – wurden am Montag genutzt. Wer sich zur Impfung entschließt, sollte etwa eine Stunde Zeit mitbringen, wovon die Hälfte die ärztlich empfohlene Wartezeit im abschließenden Beobachtungsbereich beansprucht. „Wer eher gehen möchte, kann das natürlich in Eigenverantwortung tun“, sagt Dr. Frank Walhöfer, ärztlicher Leiter des Impfzentrums.

Im Abstand von einigen Minuten wurden je zwei Testpersonen nach Anmeldung und Registrierung durch die Impfstraßen 1 und 2 geführt. Sie sind räumlich getrennt und farblich verschieden gekennzeichnet. Nach einem kurzen Aufenthalt in einem Wartebereich, in dem auf einem Bildschirm künftig Informationsfilme zur Corona-Impfung gezeigt werden, folgt ein Aufklärungsgespräch mit Arzt oder Ärztin. In der nächsten Kabine impft eine medizinische Fachkraft den Patienten dann.

Nächste Station – alles wird auf einem Laufzettel dokumentiert – ist schon der Checkout, an dem die Krankenkassenkarte eingelesen und die Impfung dokumentiert wird. Die Geimpften nehmen dann in einem Beobachtungsraum Platz – empfohlen sind 30 Minuten. Bei möglichen Komplikation direkt nach der Impfung steht hier DRK-Personal bereit. Und das war‘s dann schon.

Bei vier Impfstraßen sollen demnächst 1000 bis 1700 Menschen am Tag geimpftwerden. Wann der Betrieb beginnt, ist aber noch unklar. Zunächst werden mobile Teams Risikopatienten in Pflegeheimen impfen. „Es hängt dann davon ab, wann und wie viel Impfstoff wir bekommen“, sagt Walhöfer. Fest steht: Nur wer einen Termin hat, kann zum Impfzentrum kommen. Die Modalitäten würden zeitnah bekannt gegeben.

Laut KV werden für das Impfzentrum noch Ärzte/Ärztinnen sowie medizinisches Fachpersonal gesucht.

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