Antrag wird erstellt – LWL in Münster muss zustimmen – Wird das OWL-Forum gebaut?
Stadt Herford will Theater abreißen
Herford (WB)
Die Stadt Herford treibt die Pläne für ein OWL-Forum voran. Die 100 Millionen Euro teure Veranstaltungsstätte soll hinter dem Ravensberger Gymnasium gebaut werden – genau dort, wo jetzt noch das Stadttheater steht.
Um Platz zu schaffen, soll das Schauspielhaus nach dem Willen der Verwaltung abgerissen werden. Die Kultur gGmbH hat einen Architekten beauftragt, einen Abbruch-Antrag zu erarbeiten. Der Antrag soll nach Abstimmung mit dem Herforder Bauamt dann schleunigst an die Obere Denkmalbehörde in Münster weitergeleitet werden. Denn das letzte Wort hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).
Und der tut sich bei der Genehmigung eines Denkmal-Abbruches erfahrungsgemäß schwer. „Es braucht gute Gründe. So müssen wir darlegen, weshalb ein Abriss wirtschaftlicher ist als eine Sanierung“, sagt Beigeordneter Dr. Peter Böhm.
Falls sich der LWL gegen den Abbruch stellen sollte, könnte die Stadt über das zuständige Ministerium in Düsseldorf gehen. Bauministerin Ina Scharrenbach könnte dem Bagger dann per Entscheid sozusagen das Go genehmigen.
Zunächst aber müsste ohnehin der heimische Rat die Pläne absegnen. Nach Informationen dieser Zeitung will Bürgermeister Tim Kähler bis Ende des Jahres eine politische Entscheidung. Fördergelder für den Bau des OWL-Forums in Höhe von fast 70 Millionen Euro sind bereits genehmigt. Der Neubau könnte neben Theater und NWD auch Heimat des Musik-Kontors in werden. Angedacht ist ein Jazz-Keller.
Die Sanierung des Theaters soll mehr als 15 Millionen Euro kosten. Beim Abriss der RGH-Sporthalle im August 2020 sind weitere Schäden am angrenzenden Gebäude des Stadttheaters entstanden. Die Studiobühne und die ehemalige Turnhalle teilten sich einen überdachten Durchgang, so dass die Schäden der Gebäudehülle durch den Abriss der Halle unvermeidlich gewesen seien, teilt die Stadtverwaltung jetzt mit.
Die Unabhängige Wählergemeinschaft Herforder Bürger Bündnis wollte in der jüngsten Ratssitzung wissen, weshalb die Schäden noch nicht behoben worden sind. „Die Fassade der betroffenen Außenwand wird in Abstimmung mit dem Denkmalschutz überarbeitet“, teilte Dr. Peter Böhm mit.
Da derzeit noch an der neuen Sporthalle in unmittelbarer Nachbarschaft gearbeitet wird, wird die Fassade erst saniert, wenn die dortigen Tiefbauarbeiten abgeschlossen sind. „Entsprechende Aufträge“, so Böhm, „sind bereits erteilt“. Im Sommer soll mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden.
Böhm informierte die Ratsmitglieder zugleich darüber, dass das Brandschutzkonzept für das Theater in Auftrag gegeben wurde. „Wir gehen davon aus, dass es im ersten Quartal dieses Jahres vorliegt.“
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