Jürgen Müller kündigt strengere Einschränkungen an, sollten die Infektionszahlen im Kreis Herford weiter steigen
Landrat bittet: „Verzichtet auf Präsenzgottesdienste“
Kreis Herford (WB)
Die Ansage von Landrat Jürgen Müller ist eindeutig: Sollte der Inzidenzwert in den kommenden Tagen steigen, dann wird es nächtliche Ausgangsbeschränkungen und Maskenpflicht in Betrieben innerhalb geschlossener Räume geben. Zudem bittet Jürgen Müller alle Religionsgemeinschaften im Kreisgebiet, dem Beispiel der evangelischen Kirche zu folgen und auf Präsenzgottesdienste zu verzichten.
Müller hatte sich am Montagnachmittag in einer Videokonferenz mit den neun Bürgermeistern auf eine „Wenn-Dann-Erklärung“ verständigt. Also: Die verschärften Maßnahmen gelten nur, sollten die Infektionszahlen weiter steigen.
Am Wochenende war der Sieben-Tage-Inzidenz-Wert auf über 200 gestiegen. Am Montag lag er bei 212,3.
„Wir hoffen, dass sich der bisherige Lockdown auf das Infektionsgeschehen im Kreisgebiet positiv auswirkt. Die Schulen sind geschlossen und die Anzahl der Kinder in den Kitas hat sich auch erheblich reduziert, viele Unternehmen gehen zudem in die Betriebsferien“, fasst Landrat Müller die gemeinsamen Entscheidung in der Videokonferenz zusammen und betont: „Dennoch müssen wir reagieren, wenn die Zahlen weiter steigen“.
Konkret haben sich Landrat und Bürgermeister bei steigenden Zahlen auf folgende Schritte verständigt: Untersagung von Gottesdiensten als Präsenzveranstaltung; nächtliche Ausgangsbeschränkungen; Maskenpflicht in Privatfahrzeugen (ausgenommen Mitglieder eines Hausstandes); Maskenpflicht in betrieblichen Zusammenhang innerhalb geschlossener Räume; Begrenzung auf 1 Kunde pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche auch in kleinen Handelsbetrieben; ab einer Inzidenz von 350 gelten Einschränkungen auch im privaten Raum.
Die Bürgermeister und der Landrat sind sich einig, gemeinsam vorzugehen: „Wir setzen auf kreisweit einheitliche und damit übersichtliche Regelungen. Der Kreis Herford ist außerdem sehr dicht besiedelt, die Kommunen gehen ineinander über, da machen kommunenbegrenzte Regelungen kaum Sinn“, erläutert Müller.
Noch vor Weihnachten werden die Bürgermeister und der Landrat erneut beraten, ob und wann diese Maßnahmen greifen. Nachdem die Evangelische Kirche von Westfalen in der vergangenen Woche bereits alle Präsenzgottesdienste an Weihnachten abgesagt hatte, hatte die Katholische Kirche daran festgehalten, Präsenzgottesdienste zu feiern. „Wir haben in den vergangenen Tagen die Zahl der möglichen Gottesdienstbesucher noch einmal um 30 Prozent reduziert. Der Gottesdienst wird nach Vorgaben des Landes auch nur 45 Minuten dauern“, sagte Pfarrer Gerald Haringhaus, Leiter des Pastoralen Raumes Wittekindsland. Und wenn der Kreis am Mittwoch Präsenzgottesdienste untersagt? „Dann ist das so“, erklärte Haringhaus.
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