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Heinz Johannsmeier gibt nach 44 Jahren die Organisation der Naturfreunde-Wandergruppe ab

20.000 Kilometer und noch weiter

Löhne-Gohfeld (WB). Mit 83 Jahren und nach mehr als 20.500 Kilometern Fern-, Etappen- und Radwanderungen unter seiner Leitung hat Heinz Johannsmeier die Tourenorganisation für die Wandergruppe der Naturfreunde Löhne abgegeben. Doch damit endet für den Rentner das Kapitel Wandern längst nicht.

Louis Ruthe

Gerne blickt der 83-jährige Heinz Johannsmeier auf die Wanderungen der vergangenen 44 Jahre zurück. Mehr als 300 Wanderungen und Fahrten hat der Löhner für die Wandergruppe der Naturfreunde Löhne in dieser Zeit mitorganisiert. Foto: Louis Ruthe

„Ich hab zwar ein paar Pfunde mehr auf den Hüften mittlerweile, und der Berganstieg dauert länger als früher, aber das ist für mich kein Grund nicht weiterhin wandern zu gehen“, sagt Heinz Johannsmeier. Statt der sonst üblichen 25 bis 30 Kilometer pro Wanderung suche er sich nun Strecken von bis zu höchstens zehn Kilometern aus.

„Wo es etwas zu wandern gab, bin ich auch gewesen“, sagt Heinz Johannsmeier. Nicht nur die Natur beeindruckt den Löhner auf den Strecken. „Es ist das gemeinsame Wandern, das jeden Marsch besonders macht“, berichtet Heinz Johannsmeier. Bei fast jeder Rast hätten die Wanderer angefangen, gemeinsam Lieder zu singen oder zu klönen.

„Unterwegs brauchten wir kein Navi“

Besonders die Fernwanderung über den europäischen Wanderweg E1 ist dem Wanderfreund immer noch in guter Erinnerung. „Mehr als 2500 Kilometer sind wir von Flensburg bis nach Genua gewandert“, erinnert sich Heinz Johannsmeier. In 98 Etappen von 1978 bis 1990 haben er und zahlreiche Mitglieder der Wandergruppe den Weg auf sich genommen.

„Anfangs hatten wir noch den Rucksack mit allem drum und dran auf dem Rücken“, berichtet Heinz Johannsmeier. In den vergangenen Jahren hätten sich die Wanderer ihre Sachen immer mit dem Auto bringen lassen. „Unterwegs brauchten wir kein Navi, wir sind immer nach Schildern und der Karte gelaufen“, sagt er.

In sieben Etappen von Porta in den Harz

Die erste Fernwanderung der Gruppe ist 1976 und 1977 von der Porta aus in sieben Etappen in St. Andreasberg im Harz geendet. „Da waren wir noch unerfahren. Sie können sich gar nicht vorstellen, was für einen Muskelkater wir hatten“, sagt der langjährige Organisator der Wanderungen.

Dass Interessierte für das Wandern nicht weit fahren müssen, ist Heinz Johannsmeier auf einer Tour durch das lippische Bergland 1978 bewusst geworden. „Wir haben hier schöne Ecken, die für jedermann leicht zu begehen sind“, erzählt er. „Zum Beispiel von der Gohfelder Schweiz aus entlang der Rürupsmühle nach Exter.“

Operettennachmittag bleibt in Händen des Löhners

Egal, ob von der Ostsee nach Italien oder Österreich, für Heinz Johannsmeier ist keine Wanderung zu weit gewesen. Ein Blick in sein Büro verrät, die Organisation von mehr als 300 Wanderungen und Ausflügen füllt ganze Schrankelemente voll mit Ordnern. Eine Fahrt wird der Löhner jedoch weiterhin noch organisieren.

„Der Operettennachmittag in Bad Pyrmont bleibt in meinen Händen“, sagt Heinz Johannsmeier. Die restlichen Wanderungen und Fahrten würden nun von einzelnen Gruppen übernommen. „Die Organisation gebe ich nur ungern ab, aber mein Alter macht mir zunehmend einen Strich durch die Rechnung.“

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