Pläne für Globus-Markt auf dem ehemaligen Ratio-Gelände nehmen nächste Hürde
Bäckerei oder Metzger sollen in Neubau integriert werden
Löhne
Anfang des Jahres haben Vertreter der Globus Fachmärkte GmbH & Co. KG ihr Vorhaben für das ehemalige Ratio-Gelände vorgestellt. Ein Neubau für einen Bau- und Gartenfachmarkt soll her (diese Zeitung berichtete). Am Mittwoch haben die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses nun der Änderung des Bebauungsplans für die Fläche einstimmig zugestimmt.
„Es wird Zeit, dass diese Brache verschwindet“, sagte Wolfgang Böhm, Fraktionsvorsitzender der SPD. Für ihn stelle sich jedoch die Frage, inwieweit eine niederschwellige Versorgung, wie beispielsweise ein Bäcker oder ein Metzger, für die Anwohner im neuen Komplex geschaffen werden kann. „Wir haben beide Themen gegenüber den Bauherren platziert“, sagte Ulrich Niemeyer, Baudezernent der Stadt Löhne. Es gebe im neuen Bebauungsplan eine ausdrückliche Regelung, die den Betrieb eines Bäckers oder eines Metzgers im neuen Fachmarkt zulassen würde. Zudem sei seitens der Bauherren bereits signalisiert worden, sich um eine Lösung zu bemühen. Robert Wiehofsky (CDU) fragte nach, inwieweit die Stadt Kosten für Änderungen bei der Verkehrsführung an der Koblenzer Straße trägt, wenn neue Zufahrten geschaffen werden sollen. Die Kosten werde man als Stadt an den Bauherren weitergeben, erklärte Niemeyer.
Eine Sache sorgte für Unruhe in den Reihen des Gremiums – der seit Jahrzehnten scheinbar fehlende Baumbestand auf dem Gelände. „Der Baumbestand für den Parkplatz des Geländes ist nie umgesetzt worden“, bemängelte Burkhard Kriesten, Ökologe und sachkundiger Bürger. Denn laut Bebauungsplan müssten dort, wo derzeit Asphalt und Beton vorherrschen, 44 Bäume stehen. „Die Aufstellung dieses Bebauungsplanes ist Jahrzehnte her“, entgegnete der Baudezernent. Warum die Bäume nicht gepflanzt worden seien, die Frage könne er nicht beantworten. Fakt ist, das 54 Bäume nach den neuen Plänen angepflanzt werden müssen. Da die Aufforstung in einem Verhältnis 1:2 in der Löhner Baumschutzsatzung festgeschrieben ist, muss noch an anderer Fläche Ersatz geschaffen werden. Laut Niemeyer ist dafür eine 1500 Quadratmeter große Fläche an der Börstelstraße vorgesehen. Diese wird derzeit als Ackerfläche genutzt und soll zu einer Ackerbrache mit umgebenden Gehölzstreifen werden.
„Eigentlich müsste ein Ausgleich für 40 Jahre alte Bäume geschaffen werden“, sagte Burkhard Kriesten in diesem Zusammenhang. Diese Forderung unterstützte auch Dr. Hermann Ottensmeier (LBA). Der LBA-Fraktionschef will nun mit einer Anfrage klären, warum die Bäume nicht gepflanzt worden sind. Die CDU hat in der Sitzung signalisiert, diese Nachfrage unterstützen zu wollen.
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