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40 Bewohner und Mitarbeiter des Löhner Altenwohnheims Mennighüffen bekommen die zweite Impfung gegen das Corona-Virus – mit Fotostrecke

„Das gibt einem ein gutes Gefühl“

Löhne-Mennighüffe...

Im Altenwohnheim Mennighüffen hat es am Samstagmittag die zweite Impfrunde gegeben: 40 Bewohner und Mitarbeiter ließen sich von Hausärztin Dr. Kathrin Börgermann und ihrem mobilen Team gegen das Corona-Virus impfen. Damit sollen sie in wenigen Tagen einen 95-prozentigen Schutz haben. „Das gibt einem ein gutes Gefühl“, sagte Einrichtungsleiterin Marianne Smidt (56).

Dominik Rose

Zweite Corona-Impfung im Altenwohnheim Mennighüffen am Samstagmittag: Die Löhner Hausärztin Dr. Kathrin Börgermann ist mit ihrem mobilen Team im Einsatz und impft Bewohnerin Christa Seidel (83 Jahre alt). Foto: Dominik Rose

In dem Löhner Heim waren nach einem massiven Corona-Ausbruch im November und Dezember 17 Bewohnerinnen und Bewohner an oder mit Covid-19 verstorben. Seit Anfang Dezember gilt es als coronafrei. Mittlerweile leben in dem Gebäudekomplex An der Pfarre nur noch 52 Menschen. Platz ist für 70 Bewohner. Neun weitere Betten sind wegen Bauarbeiten derzeit nicht verfügbar.

Aufgrund der extremen Vorgeschichte zählte das Haus der evangelischen Perthes-Stiftung zu den ersten Einrichtungen in NRW überhaupt, die am 27. Dezember mit einer Impfdosis versorgt worden waren. Nach der ersten Impfung sprechen Experten von einem Schutz von 52 Prozent.

Drei Wochen später muss eine zweite Spritze mit dem Wirkstoff gegen das Corona-Virus verabreicht werden. Erst dann ist der aktuell bestmögliche Impfschutz erreicht.

Ein Hin und Her

Wegen der zweiten Impflieferung hatte Marianne Smidt zunächst Schwierigkeiten, passende Kontaktdaten zu ermitteln. Eine Kollegin gab ihr den entscheidenden Hinweis, wie sie an die zweite Impfdosis gelangen konnte. „Das war ein ganz schönes Hin und Her. Ich freue mich jetzt einfach nur, dass es geklappt hat“, sagte die Einrichtungsleiterin.

Am Samstagmorgen um 9.45 Uhr fuhr ein Lieferwagen vor. „Das Ganze hatte schon ein bisschen was von einem Geldtransport“, berichtete die 56-Jährige. Der Kurier brachte den gekühlten Impfstoff in einer verplombten Box bis zum leer geräumten Großkühlschrank in der ersten Etage.

Ausschließlich Marianne Smidt war nach Vorlage ihres Personalausweises dazu berechtigt, das Paket entgegenzunehmen und den Empfang zu quittieren. Anschließend wurde der Raum mehrfach abgeschlossen.

Lagerung im Kühlschrank

Erst gegen 13 Uhr holte die Heimleiterin die ersten Mini-Behälter heraus und brachte sie in den benachbarten Aktivraum, in dem die Impfung stattfand. Dort hatte sich Hausärztin Dr. Kathrin Börgermann aus der nahe gelegenen Gemeinschaftspraxis Börgermann/Stefanie Ritzmann in Mennighüffen mit ihrem mobilen Impfteam, zu dem auch Arzthelferin Yvonne Berndt gehört, präpariert. Die Medizinerin, die seit 2018 die Bewohner der Einrichtung betreut, hatte auch die Erstimpfung kurz nach Weihnachten vorgenommen.

„So, dann kann es ja losgehen“, sagte Kathrin Börgermann. Ein kleiner Pieks in den Oberarm von Marianne Smidt, kurz warten, Pflaster drauf, fertig. „Es fühlt sich harmloser an als eine andere Impfung“, sagte die Einrichtungsleiterin. Das liege vor allem auch an der im Vergleich zu anderen Impfungen geringen verabreichten Dosis, erläuterte die Hausärztin.

„Das war schon in Ordnung“

Zunächst wurden die Mitarbeiter geimpft, weil viele von ihnen am Samstag eigentlich frei hatten. Anschließend kamen nach und nach die Bewohner aus ihren Wohnbereichen zur Impfung.

Christa Seidel (83), die seit fünf Jahren in dem Mennighüffener Heim lebt, sagte anschließend: „Das war schon alles in Ordnung.“ Heinrich Balsmeier (72) überlegte nach der Spritze: „Wenn ich die zweite Impfung so überstehe wie die erste, dann freue ich mich.“ Viele hätten als Impfauswirkungen Müdigkeit beschrieben, berichtete Kathrin Börgermann.

Nächste Impfung am 6. Februar

Bei den Bewohnern liegt die Impfbereitschaft laut Marianne Smidt bei etwa 75 Prozent, bei den Mitarbeitern seien es 50 Prozent. Am 6. Februar soll es daher die nächste Impfrunde im Altenwohnheim geben, um den Schutz zu erhöhen.

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