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Großer Ansturm von Impfwilligen in der Praxis Pentz in Löhne

Der lang ersehnte Piks

Löhne

Es ist kurz vor 15 Uhr. Erika Lange aus Gohfeld ist die erste, die in der langen Schlange auf dem rückwärtigen Parkplatz der Praxis Pentz an der Friedrichstraße steht, direkt vor dem Patienten-Fenster. Gleich wird geöffnet – und dann gibt‘s die ersehnte Impfung für die 69-Jährige.

Gabriela Peschke

Janine Wöpkemeier nimmt am „Patienten-Fenster“ die Unterlagen der Impfwilligen entgegen. Foto: Gabriela Peschke

Impf-Berechtigte und Impf-Willige sind an diesem Nachmittag auf Termin einbestellt. „Wir geben jeden Tag die Dosen aus, die wir bekommen“, sagt Ärztin Beate Pentz. Für die betreffende Woche umfasst die Zuweisung 30 Dosen Biontech-Impfstoff pro Arzt. Das macht für die internistisch-neurologische Gemeinschaftspraxis mit drei Ärzten insgesamt 90 Dosen. Das Serum von Astrazeneca rechnet nicht in dieses Kontingent. Es kommt zusätzlich. Die Mengen schwankten jedoch, ergänzt die Ärztin. Für die Folgewoche seien 24 Dosen pro Arzt eingeplant.

„Wir erfahren immer erst wenige Tage zuvor, was wir bekommen“, erläutert Dr. Andrea Tacke, die als Hausärztin ebenfalls in der Gemeinschaftspraxis mitwirkt.

Entsprechend dem Patientenwunsch und der medizinisch angezeigten Indikation entscheiden die Ärzte, wer wann einen Termin für die Immunisierung bekommt. Dafür werden sorgfältig Listen geführt, aus denen später auch die Folgetermine ersichtlich sind: Drei bis sechs Wochen Abstand lautet die Empfehlung bei Biontech, etwa zwölf Wochen Wartezeit sind bei Astrazeneca einzuhalten, wie Beate Pentz erläutert.

Inzwischen hat Erika Lange im Behandlungszimmer Platz genommen, den linken Oberarm freigelegt. Dr. Andrea Tacke spricht mit der Patientin noch einmal über deren gesundheitliche Situation, erläutert letzte Einzelheiten zum Impfablauf – und dann wird der ersehnte Piks gesetzt. „Na endlich“, kommentiert die ältere Dame ihre Immunisierung, schiebt den Pullover wieder zurecht und nimmt anschließend im Wartezimmer Platz. 15 Minuten wartet jeder Geimpfte unter Aufsicht. Wer sich gut fühlt, darf anschließend nach Hause.

„Im Voraus haben die Patienten schon mehrere Aufklärungsbögen durchgelesen, viele Formulare ausgefüllt und unterschrieben“, erläutert Dr. Andrea Tacke. Alle Daten werden eingescannt und abgespeichert, Meldelisten verfasst. „Ziemlich viel bürokratischer Aufwand“, findet die Ärztin. Aber sie ist froh, dass die Resonanz auf das Impfangebot so groß ist und die Patienten sich so zufrieden zeigen. „Das ist für uns auch ein schönes Gefühl“, bestätigt auch Beate Pentz. Letztlich sei durch die geringere Nachfrage nach Astrazeneca-Impfdosen sogar ein „Überhang“ im Impfangebot zu verzeichnen.

Froh über die Gelegenheit, sich gegen das Corona-Virus zu immunisieren, ist auch Harald Kloidt. Als chronisch kranker Patient der Praxis Pentz wird er von seiner Frau Marion begleitet, die selbst bereits geimpft ist. „Wir freuen uns sehr, wenn wir das ‚erledigt‘ haben“, berichtet Marion Kloidt. Die Physiotherapeutin hat an diesem Nachmittag für das Praxis-Team ein kleines Tablett Kuchen mitgebracht. „Eine kleine Anerkennung für die Mühe, die sich hier alle geben“, sagt sie und überreicht es den Mitarbeiterinnen.

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