Kreise Minden-Lübbecke und Lippe: Notrufe im Sekundentakt
Extremer Knall: Experte erklärt Hintergrund
Kreis Lippe/Kreis Minden-Lübbecke
Ein extrem lauter Knall hat am Montagmorgen (20. März) die Menschen in Teilen von Ostwestfalen-Lippe und der Großregion Hannover aufgeschreckt. Im Sekundentakt gingen Notrufe bei der Polizei ein. Dem WESTFALEN-BLATT liegt eine offizielle Bestätigung vor.
Seit 9.47 Uhr meldeten sich dutzende Menschen in sozialen Netzwerken und in den Notrufleitungen von Feuerwehr und Polizei. Sie berichteten von einem extrem lauten Knall, der in den Kreisen Herford, Minden, Lippe und Schaumburg zu hören war. Fenstergläser vibrierten in Folge des Knalls.
Große Sorgen bereiteten den Menschen zeitgleich ausrückende Feuerwehrfahrzeuge in Minden, Petershagen und Porta Westfalica. Auch die Mindener Polizei registrierte den Knall, gab aber wie die Feuerwehr in Porta Westfalica Entwarnung.
„Wir haben den Knall durch die Meldungen von Bürgern und der eigenen Polizeikräfte registriert, einen Einsatz können wir nicht bestätigen“, sagte ein Polizeisprecher auf Nachfrage dieser Zeitung.
Knall war rund um Minden besonders laut
Besonders rund um Minden war der Knall zu hören. Auch aus Löhne, Extertal, Barntrup, Bückeburg und Stadthagen gab es Meldungen. Schnell verbreitete sich die Frage, ob ein Kampfjet Auslöser gewesen sein könnte. Das WESTFALEN-BLATT hat bei der Bundeswehr angefragt.
Ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr teilte mit, dass ein Kampflugzeug vom Typ Tornado die Schallmauer durchbrochen hat. "Die Auswertung der Radardaten zeigt, dass das Kampflugzeug der Bundeswehr um 9.47 Uhr über dem Kreis Lippe kurzzeitig mit Überschallgeschwindigkeit unterwegs war."
Dabei handelte es sich um einen Routineübungsflug des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 »Immelmann«. Das Flugzeug war von Schleswig nach Ingolstadt unterwegs und hatte zu diesem Zeitpunkt eine Flughöhe von 11.340 Metern über dem Meeresspiegel.
Der Sprecher teilte weiter mit, dass der Einsatz nach den vorliegenden Daten erfolgte unter Beachtung der flugbetrieblichen Bestimmungen erfolgte. Wenn es durch den Vorfall zu Schäden gekommen ist, können sich Betroffene am Bürgertelefon der Bundeswehr unter der Telefonnummer 0800 86 20 730 informieren.
Auch am 1. Mai schreckten zwei Knallgeräusche über OWL viele Menschen auf.