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Ausgrabungen, eine Ausstellung und historisches Handwerk werden in Löhne präsentiert

Römer besuchen Museumsfest

Löhne-Bahnhof (WB). Beim Museumsfest am Sonntag sind auch einige Römer zu Gast gewesen. In stilechten Gewändern aus der römischen Kaiserzeit haben sich Mitglieder des Vereins Projekte zur lebendigen Geschichte am Heimatmuseum auf dem Bischofshagen gezeigt.

Sonja Gruhn

Nachdem sie die Tonscherben ausgegraben hat, bekommt Charlotte (11) beim anschließenden Puzzeln und Zusammensetzen Hilfe von den Zwillingen Ida und Ole (11). Foto: Sonja Gruhn

Doch das war längst nicht alles. So konnten die Besucher an dem Stand von Ulrike te Heesen und Michael Kreifels Repliken aus Bein (Knochen), Ton und Glas bewundern, zu denen die beiden eine Menge zu erzählen hatten. Beispielsweise über Rädertiere, die es bereits 400 vor Christi gab, oder auch über Puppen, die aus Knochen beziehungsweise Ton hergestellt wurden.

Gleich nebenan ließ Vereinsmitglied Katrin Auer die Handspindel kreisen, um Garn zu spinnen. Ihr Gewand hatte sie einem sogenannten Matronenstein, einem figürlichen Weihestein, detailgetreu nachempfunden. Ebenso ihre Frisur, die mit Bändern aufgewickelt war. »Das ist eine Wissenschaft für sich«, sagte Museumsleiterin Sonja Voss, die sich freute, dass sich die Römer zeitweise unter die Besucher der Sonderausstellung »Gohfelder Reiter« im Heimatmuseum mischten und so die Geschichte lebendig machten.

Arno Remme aus Münster zeigte an seiner portablen Schmiede, wie beispielsweise im Jahr 800 nach Christus Rohlinge für Messer geschmiedet wurden. »Die Schwertfeger haben diese dann in die richtige Form gebracht«, erläuterte Remme.

Schatzsuche am Ausgrabungsstand

Auf Schatzsuche konnten Interessierte an dem Ausgrabungsstand gehen, den Mathis Nolte betreute. Der Stadtarchivar berichtete zuvor anhand von Fotos, wie archäologische Ausgrabungen vorgenommen werden. Anschließend machte sich Charlotte (11), die mit ihrem Vater Martin Morgenstern aufmerksam zugehört hatte, daran, selbst in einem der vorbereiteten Kästen – natürlich ausgerüstet mit Handschuhen und dem richtigen Werkzeug – vorsichtig die Sandschichten abzutragen, um die verborgenen Tonscherben und andere Dinge freizulegen.

Fachmännisch griff sie gleich beim ersten Fund nach dem Pinsel und reinigte die Scherbe, bevor sie sie zur Seite legte. Anschließend halfen die Zwillinge Ida und Ole (11) ihr beim Zusammenpuzzeln und -kleben der Scherben zu einem Krug.

»Den hat Sonja Voss vorher zerschlagen«, verriet Abbe Johann. Der Neunjährige hatte seinen Krug bereits zusammengesetzt. Nur zwei Scherben fehlten ihm, was den Neunjährigen doch etwas ärgerte. Anschließend hatte er sogar noch eine Skizze mit Maßangaben von dem Krug angefertigt.

Im Heimatmuseum selbst gab es neben der Sonderausstellung, in der beispielsweise Grabbeigaben gezeigt wurden (diese Zeitung berichtete) weitere interessante Dinge in den ständigen Ausstellungen zu sehen.

Kleine Stärkungen und neuer Kalender

An Ständen des Heimatvereins und des Kindergartens »Die Waldwichtel« konnten sich die Besucher mit Kaffee, Kuchen, Bratwürstchen und Getränken stärken. Zudem verkaufte Heinz Windmann unter anderem die ersten Exemplare des neuen Heimatkalenders, in dem Motive aus Mennighüffen zu finden sind. Insgesamt 250 Stück gibt es davon. Im Laufe der Woche werden sie in den Löhner Buchhandlungen für 13,90 Euro zu bekommen sein, ebenso beim Stadtarchivar.

»Insgesamt hätten wir uns etwas mehr Besucher gewünscht. Es gab wohl zu viele Parallelveranstaltungen. Aber dennoch sind kontinuierlich Leute gekommen, und die waren auch sehr interessiert«, sagte Mathis Nolte. Der Verkauf von Kuchen und Bratwurst sei aber gut gelaufen, fügte Karl-Heinz Bernsmeier, Vorsitzender des Heimatvereins, hinzu.

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