Kreis Herford beklagt ersten Verkehrstoten in diesem Jahr
E-Bike-Fahrer (89) stirbt nach Unfall an Bahnübergang
Rödinghausen
Der Kreis Herford beklagt seinen ersten Verkehrstoten in diesem Jahr: Der 89-jährige E-Bike-Fahrer, der nach einem Unfall am 4. März in Bruchmühlen in Lebensgefahr schwebte, ist seinen schweren Verletzungen erlegen.
„Der Mann ist am Donnerstag im Krankenhaus verstorben“, informierte Polizeisprecher Uwe Maser am Freitagmorgen.
Kollision an Bahnübergang
Wie berichtet, hatte sich der Unfall am Samstag vergangener Woche, etwa gegen 16.15 Uhr, ereignet. Zu diesem Zeitpunkt war der 89-jährige Mann aus Melle mit seinem E-Bike auf dem Radweg an der Bruchstraße in Richtung Kreisverkehr/Niedersächsische Landesgrenze unterwegs.
An der Bahnstrecke in Höhe der Einmündung Schwarzer Weg soll der Senior dann plötzlich mit seinem E-Bike nach rechts auf die Fahrbahn gezogen sein. Es kam zur Kollision mit dem Opel eines 24-Jährigen aus Rödinghausen, der in die gleiche Richtung unterwegs war.
Rettungshelikopter im Einsatz
Der Rentner stürzte daraufhin ins Gleisbett und zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu. Nach Polizeiangaben hatte der E-Bike-Fahrer keinen Schutzhelm getragen. Laut den Beamten hatten der Opelfahrer und weitere Ersthelfer den Schwerverletzten rasch aus dem Gleisbett gezogen.
Angeblich hatten sich die Schranken des Übergangs zu diesem Zeitpunkt schon für einen herannahenden Zug geschlossen. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte kümmerten sich die Bürger um den 89-Jährigen. Wegen der Schwere seiner Verletzungen musste der E-Bike-Fahrer mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht werden.
Lob für Ersthelfer
Einige Zeit nach dem Vorfall hatte eine Userin in einer lokalen Facebookgruppe die gezeigte Zivilcourage gelobt. In einem Posting schrieb die Frau: „Heute haben die Bürger von Rödinghausen/Bruchmühlen gezeigt, was in ihnen steckt! Als ein schwerer Unfall vor den Bahnschienen an der Bruchstraße passierte, war sich keiner zu schade, anzupacken! Jeder hat geholfen, keiner hat gepöbelt oder gefilmt! Jetzt müssen wir noch hoffen, dass das Unfallopfer überlebt!“
Für die Dauer der Unfallaufnahme hatte die Polizei den Bereich rund um den Bahnübergang bis in die Abendstunden des 4. März gesperrt. Der Bahnverkehr war zeitweise eingestellt worden. „Die Ermittlungen des Verkehrskommissariats zum Gesamthergang des Unfalls dauern an“, so Polizeisprecher Maser.
Elf Verkehrstote im Jahr 2022
Erst vor wenigen Tagen hatte die Kreispolizeibehörde die Verkehrsunfallstatistik für das abgelaufene Jahr vorgestellt: Elf Menschen waren 2022 auf den Straßen im Kreis Herford ums Leben gekommen. Polizeidirektor Uwe Köhler hatte mit Blick auf die gestiegenen Zahlen der Verkehrstoten von einer „Negativbilanz“ gesprochen.
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