Bürgerinitiative beschäftigt sich mit Thema
Rödinghausen: Infoabend zu Photovoltaik-Anlagen geplant
Rödinghausen
In der letzten Vorstandssitzung der Rödinghauser Bürgerinitiative Sorgenrad war der Bau von Photovoltaikanlagen ein Thema. „Nach ersten erkenntnisreichen Informationen durch ein Großhandelsunternehmen wurde einmütig die Auffassung vertreten, eine Veranstaltung für interessierte Bürger durchzuführen“, erklärt Vorsitzender Klaus-Hermann Pörtner.
Photovoltaikanlagen können nach Auffassung der Bürgerinitiative einen Beitrag zur ortsnahen Versorgung mit erneuerbaren Energien leisten. Der durch Photovoltaikanlagen auf dem eigenen Gebäude erzeugte Strom könne so für eigene Zwecke genutzt werden. Gerade diese Anlagen seien so konzipiert, dass sie einen möglichst hohen Eigenstromverbrauch ermöglichen. „Die Einspeisung von überzähligem Strom ist preislich eher unattraktiv. Deshalb wird es als ratsam erachtet, für den nicht sofort benötigten selbst produzierten Strom ein gut funktionierendes Speichersystem vorzuhalten“, meint Pörtner.
Infoveranstaltung am 27. März
Welche Kosten eine Photovoltaikanlage verursacht, welche technischen Voraussetzungen erforderlich sind, wie sie sich amortisiert und welche Fördermöglichkeiten es gibt, soll der Bürgerinnen und Bürgern nähergebracht werden. Dazu wird ein Fachunternehmen in einer Informationsveranstaltung referieren. Die Veranstaltung findet am Montag, 27. März, um 20 Uhr, in der Gaststätte Schnitker, Holser Straße 10, in Rödinghausen, statt.
Überraschung löste in der Sitzung nach Angaben von Pörtner eine Mitteilung in der Tagespresse vom September 2022 aus, wonach das heimische Stromnetz zu schwach sei, die immer größere Strommenge der Windräder aufzunehmen. So konnten nach Angaben des örtlichen Netzbetreibers Westfalen Weser in 2021 71,5 Gigawattstunden nicht eingespeist werden. „Da ist es überhaupt nicht nachvollziehbar, dass politisch immer größere Windräder gefordert werden, obwohl das entsprechende Netz überhaupt nicht zur Verfügung steht“, so Pörtner.
Photovoltaik als Windkraft-Alternative
Nach Angaben der Bundesnetzagentur wurden im Jahr 2021 5800 Gigawattstunden Strom in Deutschland rechnerisch produziert, die aber nicht eingespeist werden konnten. Dieser sogenannte Überschussstrom hatte einen Wert von 807 Millionen Euro der den Betreibern von Erneuerbare-Energie-Anlagen gezahlt wurde, weil sie ihren Strom wegen Netzengpässen nicht einspeisen konnten. Diese Ausgleichszahlungen zahlen die Netzbetreiber den Erzeugern. Die Kosten werden über die Netzentgelte an die Stromkunden weitergegeben.
„Deshalb macht der Ausbau der Windenergie bei Einhaltung entsprechender Abstände zu Wohngebäuden nur dann einen Sinn, wenn zuvor ausreichende Speichermöglichkeiten und Netze geschaffen werden. Photovoltaikanlagen auf Dächern könnten dagegen bereits jetzt für Privathaushalte bei Eigenverbrauch eine sinnvolle Alternative sein“, so die einhellige Meinung des Vorstandes der Bürgerinitiative.
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