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Arbeitskreis Hücker Moor will Infotafeln aktualisieren – Dauerthema: Verlandung entgegenwirken

Seerosen gepflanzt und Schilf gesetzt

Spenge (WB). Mit elf Hektar Wasserfläche ist das Hücker Moor das größte natürliche Gewässer des Kreises Herford. Ohnehin durchschnittlich nur einen Meter tief ist das Biotop und Naherholungsgebiet beständig von Verlandung bedroht.

Daniela Dembert

Wenn es um die Pflege des Hücker Moores geht arbeiten Vertreter verschiedenster Interessengruppen im Arbeitskreis Hücker Moor zusammen. Mit dabei: Edelhart Scheidig (v.l.n.r.), Udo Vorfeld, Karin Bohrer, Norbert Cebulla, Doris Bartelheimer, Tim Fischer-Riepe, Rainer Pfeiffer und Hans-Peter Kipp.

Der Arbeitskreis Hücker Moor hat sich zur Aufgabe gemacht, das Gewässer und seine Umgebung als möglichst unberührten Lebensraum und Naherholungsgebiet zu erhalten.

Am Donnerstagabend trafen sich Vertreter der verschiedenen Anlieger- und Nutzergruppen zum jährlichen Runden Tisch, um einen Ist-Stand zu erheben und weitere Maßnahmen zum Schutz des Moores zu besprechen.

Nächstes Projekt: die Infotafeln

Zum Arbeitskreis gehören der Angelsportverein Herford, die Anliegergemeinschaft, das Biologiezentrum Bustedt, die Schiffsmodellbauer, die Kreisjägerschaft, der Hegering Spenge, Wasser-, Naturschutz- und Forstbehörden des Kreises, die Schutzgemeinschaft deutscher Wald und die Stadt Spenge.

Nächstes Projekt: die Infotafel entlang der Wege sollen aktualisiert werden. Viele kleine Maßnahmen seien seit Gründung der Interessengemeinschaft durchgeführt worden, um Wasserqualität und Umgebung des Moors als Lebensraum für verschiedenste Tiere und Pflanzen zu verbessern.

Pappeln ausgelichtet

»Die Arbeit ist von Kompromissen der verschiedenen Interessengruppen geprägt, letztendlich wirken aber alle auf ein gemeinsames Ziel hin«, sagt Doris Bartelheimer vom Umweltamt der Stadt Spenge.

Bis 2014 hatte der Angelverein regelmäßig Schlamm aus dem Gewässer gepumpt, um der Verlandung entgegen zu wirken. Dies ist sehr zeit- und personalaufwändig, war ehrenamtlich nicht mehr zu stemmen und ist auch seitens der Behörde nicht tragbar.

»Aber wir haben eine Reihe anderer, nachhaltiger Aktionen durchgeführt, die der Verlandung entgegenwirken«, räumt Bartelheimer ein. So seien unmittelbar am Wasser stehende Pappeln, deren schlecht rottendes Laub in den See fiel, ausgelichtet worden, mit dem Nebeneffekt, dass der Wind die Wasseroberfläche jetzt viel mehr in Bewegung versetzt und für Umwälzung sorgt.

Seerosen angepflanzt

Ein Zulauf, der Sediment einspülte, ist abgetrennt worden. Die Felder entlang des Moors werden quer statt längs beackert, um das Einspülen von Schlamm bei starken Regenfällen zu verhindern.

»Wir haben Seerosen angepflanzt, die Fischen und Amphibien Deckung bieten und Schilf gesetzt, das eine wasserreinigende Wirkung hat, für Belüftung sorgt und einigen Vogelarten Lebensraum bietet«, zählt Udo Vorfeld, Vorsitzender des Angelsportvereins Herford auf.

Einzig das Nordufer steht der Naherholung offen. Alle anderen Seiten des Moores sind der Natur vorbehalten. Das Moor sei außerdem von kulturgeschichtlicher Relevanz, zeugt es doch vom Torfabbau Ende des 18. Jahrhunderts, betont Bartelheimer.

Die typischen »Torfnasen« – kleine Landzungen, die in das Gewässer ragen, – werden durch den Angelverein gepflegt und mit naturnahen Materialien befestigt.

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