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Viele Lichter: Nach dem Lockdown will das Spenger Eishörnchen seinen Außerhaus-Verkauf wieder starten

Weihnachten geht in die zweite Runde

Spenge (WB)

Sie hatten sich ein besonderes Konzept für die Weihnachtszeit überlegt und sind mit einem Security-Mann auf Nummer sicher gegangen: Beim Eishörnchen in Spenge konnten ab Dezember im Lichterschein und zu Weihnachtsmusik Glühwein, Kinderpunsch, Eis und Waffeln „to go“ gekauft werden. Doch dann kam der zweite Lockdown. „Wenn wir Mitte Januar wieder öffnen dürfen, möchten wir unseren kleinen Weihnachtsmarkt noch 14 Tage fortsetzen“, sagt Jörg Simnowski, der das Eishörnchen seit März 2019 mit Simone Hanisch betreibt.

Kathrin Weege

Jörg Simnowski, Simone Hanisch mit Tochter Marlene (10) haben alles für coronakonformen Außerhaus-Verkauf vorbereitet. Es gibt sogar eine Durchreiche für Speisen und Getränke sowie eine zweite für das Geld. Mit viel Beleuchtung wollen sie hoffnungsvolle Stimmung verbreiten. Foto: Kathrin Weege

Meterlange Lichterketten, beleuchtete Sterne und eine kleine Theke, auf der die Behälter für die Heißgetränke stehen – immer nur ein Kunde oder eine Familie darf den Außenbereich der kleinen Eisdiele betreten. So soll es weitergehen. „Wir werden aber schauen, ob die Coronazahlen sinken und wie die allgemeine Stimmung ist. Ob ein solcher verlängerter Weihnachtsmarkt angebracht ist oder eben nicht“, schränkt die Spengerin ein.

Obwohl Außer-Haus-Verkauf weiter gestattet ist, hatte sich Hanisch mit ihrem Team entschieden, den kleinen Weihnachtsmarkt am Sonntag vor dem Lockdown zu beenden. „Wir wollten Sicherheit für unsere Kunden und Mitarbeiter. Auch wir selber wollten in diesen Zeiten lieber zu Hause bleiben“, sagt Hanisch, die wie Simnowski noch in einem anderen Beruf arbeitet. Außerdem sei der Ausschank von Glühwein oder Eierpunsch – also Alkohol – nicht angebracht.

Das Eishörnchen sei Liebhaberei, ein Hobby, das beiden viel Freude bereite. Daher hat die zweite Zwangspause die Spenger schon hart getroffen. „Wir hatten im Dezember nur an den Wochenenden geöffnet. Das Angebot wurde super angenommen“, berichtet der 50-Jährige. So kam ihm die Idee, die Weihnachtsaktion einfach im neuen Jahr wieder aufzunehmen.

Trotz der Corona-Pandemie sind die Betreiber mit dem Jahr zufrieden. „Wir mussten im Frühjahr, als gerade die Eissaison langsam losging, zwar sechs Wochen schließen. Im Sommer aber sind uns unsere Kunden sehr treu gewesen. Ein Eis wollten sich in dieser besonderen Zeit wohl viele gönnen“, erzählt Simnowski. Bis zu 50 Meter lang hätten die Kunden Schlange gestanden – unter Einhaltung der Abstandsregeln.

Neben Gästen aus Spenge kann das Eishörnchen-Team vor allem Bielefelder begrüßen. „Wir haben eine Instagram-Seite mit inzwischen 1500 Followern. Viele von ihnen sind Bielefelder“, sagt Simnowski. Dass nun der Impfstoff bereitsteht, sei eine enorme Erleichterung für sie gewesen. „Da kommt die Hoffnung auf die Rückkehr zur Normalität wieder“, sagt Simone Hanisch.

Kommentar von Kathrin Weege

Warum nicht? Die schöne Stimmung aus der Adventszeit einfach mit ins neue Jahr nehmen. Die Weihnachtsaktion am Spenger Eishörnchen wurde gut angenommen, hat den Bürgern etwas Licht in den tristen Pandemiealltag gebracht – und das unter Wahrung der Vorsichtsmaßnahmen: mit einem Sicherheitsdienst und zwei Durchreichen für Speisen und Getränke sowie für das Geld. Löblich ist es aber auch, dass die Betreiber erst einmal schauen wollen, wie sich die Coronazahlen und die allgemeine Stimmung im Kreis Herford entwickeln, bevor sie mit der Weiterführung des kleinen Eishörnchen-Weihnachtsmarktes mit Außerhaus-Verkauf weitermachen.

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