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Bürgermeister aus Vlotho und Kalletal äußern sich zur ICE-Trasse

„Das Vorhaben ist ein Wahnsinn“

Vlotho/Kalletal (WB)

Die Bürgermeister von Vlotho und Kalletal, Rocco Wilken und Mario Hecker, sind verwundert über die aktuelle Entwicklung zur ICE-Streckenplanung. Beide kündigen an, die Bürgerinitiative WiduLand weiterhin zu unterstützen.

Jürgen Gebhard

Unter anderem mit einer Fackelmahnwache hat die Bürgerinitiative in Vlotho und Umgebung bereits den Widerstand gegen den möglichen Neubau einer ICE-Trasse quer durch die Region gezeigt. Foto: WiduLand.de

Bislang war man im Kalletal davon ausgegangen, dass die mögliche neue Trasse vom Winterberg kommend Richtung Erder und dann über die Weser führen könnte. Nach den jetzt veröffentlichten Plänen kommt eine Weserquerung zwischen dem Amtshausberg und Uffeln-Buhn in Betracht.

Mario Hecker: „Unabhängig davon ob es eine Betroffenheit von Kalletal gibt oder nicht, ist das Vorhaben ein Wahnsinn, sofern es auf eine neue Trassenführung herausläuft und nicht auf die Ertüchtigung oder Erweiterung der bestehenden Strecke.“ Für ihn sei es unverständlich, dass die Bahn mit einem Großprojekt derartige Eingriffe in die Natur vornehmen wolle. Hecker mache sein Engagement nicht von der genauen Trassenführung abhängig, die Vlothoer Initiative unterstütze er in jedem Fall: „Ich habe selten eine so gut organisierte Bürgerinitiative erlebt.“

Vlothos Bürgermeister Rocco Wilken bezeichnete die nun vorgestellten Trassenführungen als gewaltigen Eingriff in die Landschaft. „Zu so einer radikalen Linienführung sagen wir strikt Nein“, sagte der Bürgermeister gegenüber dieser Zeitung. Darüber hinaus zeigte er sich enttäuscht über die neue Entwicklung in dem Planverfahren. „Wir brauchen als Stadt und Region Vertrauen in den Planungsprozess und keine Potemkinschen Dörfer, bei denen sich dann herausstellt, dass die Planung eigentlich schon fest steht“, so Wilken.

Für ihn sei es unabdingbar, dass die Menschen der Region bei diesen Planungen nicht übergangen werden dürften. So ein großes Projekt müsse von und durch die Region getragen werden. Wenn dies nicht geschehe, gebe es 100 Prozent Ablehnung. Wilken: „Wir brauchen ein vertrauenbasiertes Verfahren und das scheint mir derzeit nicht der Fall zu sein.“

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