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Feierstunde: WGV tritt Netzwerk bei – Sänger übernimmt Patenschaft

Mit Joris gegen Rassismus

Vlotho (WB). Dieser Montag war ein ganz besonderer Tag für das Weser-Gymnasium und zwar in zweierlei Hinsicht: Zum einen gehört das WGV nun ganz offiziell dem Netzwerk »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« an. Dann betrat mit Pop-Sänger Joris ein prominenter Gast die Bühne des PZ, der die Plakette überreichte und die Schule künftig als Courage-Pate vertreten wird.

Joachim Burek

Sänger Joris und Katharina Vorderbrügge überreichen während der Feierstunde im WGV die Plakette an Initiatorin Kiana Döhr und die Schülersprecherinnen Alissa Kreie und Laureen Voigt (von links) Foto: Joachim Burek

Lasst in eurer Welt künftig keine Ausgrenzung und keinen Rassismus zu. Passt Tag für Tag aufeinander auf«, appellierte der Sänger, der aus Vlotho stammt und am Weser-Gymnasium Abitur gemacht hat, an die Schüler, die ihn begeistert begrüßten.

Für ihn sei es selbstverständlich gewesen, diesen Dienst seiner alten Schule zu erweisen. Immerhin habe er im Laufe seiner Karriere neben der großen Liebe seiner Fans, auch schon bei Veranstaltungen erfahren, was Hass bedeute, erklärte Joris in seiner Ansprache im Weser-Gymnasium. Den Kontakt zu dem Sänger hatten seine frühere Lehrerin, die stellvertretende Schulleiterin Sigrid Knollmann, und die Schülervertretung um Alissa Kreie und Laureen Voigt hergestellt.

Schüler ergreifen Initiative

Initiatorin für den Antrag, dem Netzwerk »Schule ohne Rassismus« beizutreten, war Kiana Döhr aus der Q1 der Schule. »Nach einem Konzert gegen Rassismus in Chemnitz hatte ich die Idee dafür. Ich wollte einfach einen Beitrag für eine Schule mit Mut und Zivilcourage leisten«, erklärte sie während der Feierstunde. Diese Idee habe sie dann an die Schülervertretung herangetragen. »Alle waren begeistert und auch die Schulleitung zog mit«, sagte sie. »Um den Antrag auf diese Auszeichnung bewilligt zu bekommen, mussten wir mehrere Voraussetzungen erfüllen«, erklärten die Schülersprecherinnen Alissa Kreie und Laureen Voigt. Es wurden Listen eingereicht, in denen sich Schüler, Lehrer und Schulmitarbeiter verpflichteten, sich gegen Rassismus und Ausgrenzung einzusetzen. Dabei musste eine Beteiligung von 70 Prozent aller Unterschriftsberechtigen erfüllt sein«, so die SV-Vertreterinnen. Mit Joris habe man den notwendigen Paten gefunden. Darüber hinaus habe sich das WGV verpflichtet, mindestens einmal im Jahr eine Veranstaltung oder ein Projekt gegen Rassismus zu organisieren. Laureen Voigt: »Damit haben wir mit einer Aktion auf dem Abendmarkt und mit unserer Gegendemo gegen Rechts auf dem Sommerfelder Platz in diesem Jahr schon begonnen.« In ihrer Ansprache betonten die beiden Q1-Schülerinnen dann, wie stolz sie auf die gesamte Schülerschaft seien, die dieses Projekt auf die Beine gestellt und an diesem Montag erfolgreich umgesetzt hätten.

Startschuss für viele Projekte

Dieses Lob bekräftigte auch Schulleiter Guido Höltke in seiner Ansprache. »Wir wollen heute den Startschuss geben, um künftig mit vielen Aktionen und Projekten gegen Rassismus einzutreten«, sagte er. Auch Jörg Neumann, Schuldezernent der Bezirksregierung, und Elternvertreter Stefan Weber hoben das Engagement der Schüler hervor. Neumann: »Ihr habt das toll gemacht, weil diese Auszeichnung aufgrund eurer Initiative kam und ihr den Antrag erfolgreich umgesetzt habt. Jetzt gilt es diese Auszeichnung mit Leben zu füllen.« Bürgermeister Rocco Wilken sagte mit Blick auf das Ergebnis der Thüringen-Wahl: »Dass ihr mit diesem Projekt dieses Zeichen setzt, das macht mich sehr stolz auf eure Courage.« Katharina Vorderbrügge, Regionalkoordinatorin für »Schule ohne Rassismus«, sagte schließlich: »Ab heute seid ihr Teil des Netzwerkes, dem inzwischen schon 3000 Schulen angehören.«

Umrahmt wurde die Feierstunde von Musikdarbietungen des WGV-Ensembles und des Oberstufenchores. Schüler der unteren Jahrgangsstufen machten auf Plakaten Vorsätze deutlich, sich gegen Mobbing, Respektlosigkeit und Ausgrenzung einzusetzen.

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