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Heimischer Küchenhersteller erhält Gütesiegel „Möbel Made in Germany“ – Investition in neue Halle

Pronorm setzt auf Standort Uffeln

Vlotho-Uffeln (WB).

Die Weserstadt ist für den Küchenmöbelhersteller Pronorm weiter ein Standort mit Zukunft. Das Traditionsunternehmen will dort in den kommenden zwei Jahren in Millionenhöhe investieren. So soll unter anderen noch in diesem Jahr eine neue Lager- und Maschinenhalle am Produktionsstandort in Uffeln entstehen. Das haben die Pronorm-Geschäftsführer Roger Klinkenberg und Thorsten Gösling am Mittwoch mitgeteilt.

Joachim Burek

„Möbel Made in Germany“: Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (Mitte), überreicht in der Ausstellungshalle in Uffeln die Zertifizierungsurkunde an die beiden Pronorm-Geschäftsführer Roger Klinkenberg (links) und Thorsten Gösling (rechts). Foto: Joachim Burek

Das Zertifikat

Anlass war die Auszeichnung des Unternehmens mit dem Gütesiegel „Möbel Made in Germany“, das Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM), überreichte. Mit diesem Gütezeichen wolle das Unternehmen offiziell garantieren, dass seine hochwertigen Küchenmöbel ausschließlich in Deutschland hergestellt würden, hieß es bei der Präsentation weiter.

„Mit Hilfe dieses Labels werden wir den Qualitätsansprüchen von uns selbst und unseren Kunden gerecht und wir stärken damit den Wirtschaftsstandort Deutschland und sichern die Arbeitsplätze“, so das Geschäftsführer-Team Roger Klinkenberg und Thorsten Gösling.

Wie VDM-Geschäftsführer Jan Kurth informierte, hat der Verband diese Zertifizierung 2020 in die Branche als Differenzierungsmerkmal für die Kunden gebracht. Inzwischen hätten 53 Unternehmen in Deutschland diese Auszeichnung erhalten. Für das Auditverfahren, bei dem die Produkte und Produktlinien bewertet würden, kooperiere der VDM mit dem neutralen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung (RAL), dessen Mitarbeiter die Betriebe aufsuchten, so Kurth.

Die Kriterien

Die Zertifizierung, für die sich die Unternehmen bewerben können, gilt für drei Jahre. Bewertet werden folgende Kriterien: hoher Qualitätsstandard und die Sicherstellung, dass Konstruktion, Montage und Qualitätsprüfung vollständig in Deutschland stattfinden. Zudem müsse der für die Qualität relevante Herstellungsprozess überwiegend in Deutschland erfolgen. Diese Anforderungen werden kontinuierlich von der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM) überwacht, hieß es bei der Urkundenübergabe weiter.

Investitionen

Das jetzt verliehene Gütesiegel reihe sich in zahlreiche Qualitätsauszeichnungen ein, die Pronorm bereits erhalten habe. Unter anderem führe das Unternehmen seit 1996 ein Umweltzertifikat. „Daher werden wir auch künftig in den Umweltschutz, zum Beispiel in LED-Lichttechnik und umweltfreundliche Heizungsanlagen, investieren“, so Geschäftsführer Thorsten Gösling. Allein in diesem Jahr würden 6,5 Millionen Euro in Gebäude und Maschinen investiert. Unter anderem sei der Bau einer 2500 Quadratmeter großen Lager- und Maschinenhalle vorgesehen. Außerdem sollen alle Gebäude eine neue Wärmedämmung-Isolierung erhalten. Auch in 2022 werde in ähnlicher Höhe investiert.

Zum Unternehmen

„Durch die aktuelle Pandemie sind wir dank der richtigen Unternehmensentscheidungen gut gekommen. Bis auf die Ausnahme beim aktuellen Schneechaos mussten wir die Lieferkette niemals abreißen lassen“, so die Geschäftsführer.

Pronorm, das in Uffeln etwa 300 Mitarbeiter für die Herstellung von individuell geplanten, modernen und designorientierten Küchen im mittleren bis gehobenen Segment beschäftigt, entwickelt derzeit eine auf zehn Jahre angelegte Wachstumsstrategie, hieß es weiter.

Kunden hat das Unternehmen in Deutschland sowie in den Märkten Benelux, Österreich, Schweiz, Frankreich, Vereinigtes Königreich sowie Ost-Europa und Asien. Die Exportquote liegt bei 70 Prozent.

Auch auf die durch den Brexit veränderte Situation in Großbritannien habe sich das Unternehmen gut vorbereitet. „Während das Geschäft mit den Einzelhändlern rückläufig ist, haben wir als Händlermarke bei den großen Objektkunden, die beispielsweise Wohnblöcke oder Appartements bauen, Auftragseingänge im zweistelligen Plus-Bereich. Die Lieferungen laufen trotz erhöhter Zollkosten bisher problemlos“, so die Geschäftsführung. Wie sich der Markt in Deutschland und auf dem Kontinent aktuell entwickele, sei schwer einzuschätzen. Da müsse die Öffnung der Läden abgewartet werden.

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