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Vlothos Bürgermeister fordert dazu auf, die neuen Corona-Vorschriften zu beachten

„Regeln strikt einhalten“

Vlotho(WB). Der Vlothoer Bürgermeister appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, sich strikt an die aktuellen Regeln zu halten. „Jetzt kommt es darauf an, dass die Pandemie nicht ganz aus dem Ruder läuft. Jeder muss dazu seinen Beitrag leisten“, sagt Rocco Wilken. Dieses Ziel könne nur gemeinschaftlich erreicht werden, persönliche Einschränkungen müssten in Kauf genommen werden. Oberstes Ziel sei, eine Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern: „Kleinster gemeinsamer Nenner ist die Anzahl der in den Krankenhäusern bereitstehenden Intensivbetten“, so Wilken. Die Kontaktbeschränkungen seien schmerzlich, aber notwendig, um den weiteren Anstieg der Corona-Infektionen zu stoppen. Das Gebot der Stunde sei das „Zurückbesinnen auf die Familie“. Mehr denn je sei es geboten, die AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) und regelmäßiges Lüften zu beachten.

Jürgen Gebhard, Joachim Burek und Andreas Klose

Bürgermeister Rocco Wilken. Foto: Jürgen Gebhard

Kommunalpolitik

Nach der Kommunalwahl am 23. September muss die konstituierende Ratssitzung stattfinden. Am Donnerstag, 5. November, werden die neuen Fachausschüsse besetzt und die stellvertretenden Bürgermeister benannt. Der relativ kleine Rathaussaal wird seit Beginn der Pandemie nicht mehr für größere Sitzungen genutzt. Die seit dem Frühjahr genutzte Aula der Weser-Sekundarschule ist während der laufenden Umbauarbeiten Ersatz-Mensa. Die öffentliche Ratssitzung findet nun in einer Hälfte der Doppelsporthalle der Grundschule Vlotho statt. Zuschauer sind auf der Tribüne zugelassen. Die Ratssitzung soll möglichst kurz sein. Auf die übliche Verabschiedung ehemaliger Ratsmitglieder wird verzichtet. Ausschuss-Sitzungen sind im November nicht geplant.

Kulturfabrik, Jugendzentrum

Die in der Kulturfabrik geplanten Veranstaltungen fallen aus. Der Kreis Herford wartet noch auf die Aussage des Landesjugendamtes, ob das Jugendzentrum weiterhin öffnen darf.

Stilles Gedenken

Die Gedenkveranstaltungen zur Reichspogromnacht (10. November am jüdischen Friedhof) und zum Volkstrauertag am 14. November finden nicht im üblichen Rahmen statt. Sie werden jeweils durch Kranzniederlegung mit stillem Gedenken ersetzt.

Werbegemeinschaft

„Wir hängen nach dieser Lock-down-Entscheidung mit unseren Planungen für die Vorweihnachtszeit so ziemlich in der Luft. Gerade unser Late-Night-Shopping am 20. November, aber auch noch anstehende verkaufsoffene Sonntage sind jetzt stark gefährdet“, kommentiert Petra Schröer, Vorsitzende der Vlothoer Werbegemeinschaft (WIV), die Entscheidung der Ministerpräsidenten-Konferenz. Ganz bitter für die Gastronomie in der Stadt sei, dass sie nun bis auf das To-Go-Geschäft vorerst wieder schließen müssen. Petra Schröer: „Das bedroht viele Existenzen“. Die Vlothoer Einzelhändler würden versuchen, die Einschränkungen durch verstärkte Online-Angebote aufzufangen.

Abendmarkt

„In Vlotho bleiben, lokal einkaufen – das ist in dieser schwierigen Situation unser Appell an die Vlothoer Bürger“, sagt Christiane Stute, Geschäftsführerin von Vlotho-Marketing. Auch sieht sie die von Marketing mit organisierten Events wie den Abendmarkt und das Mitternachtsshopping in der Schwebe. „Hier müssen wir noch Gespräche mit den Einzelhändlern und dem Krisenstab geführt werden, ob es zur Verlegung in den Dezember kommt.“ Streng genommen dürfte nach derzeitigem Stand der Abendmarkt als Wochenmarkt-Veranstaltung stattfinden.

Weihnachtsmarkt

Das Vlothoer Adventsplätzchen und die Ortsteil-Weihnachtsmärkte wird es in diesem Jahr nicht geben. Auch die angedachte Alternative, der gemeinsame Weihnachtsmarkt unter der Weserbrücke, ist abgesagt. Das hat Christiane Stute in Abstimmung mit dem Bürgermeister Rocco Wilken offiziell mitgeteilt: „Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens und der derzeitigen unsicheren Zukunftslage haben die Organisatoren in den Ortsteilen große Bedenken geäußert. Die Vlotho-Marketing zeigt sich verantwortungsvoll und hat den Vlothoer Weihnachtsmarkt abgesagt.“ Bürgermeister Wilken und Christiane Stute bedanken sich für das Engagement der Ortsvereine, die etwas Gemeinsames auf die Beine stellen wollten.

Gastronomie

Wahrscheinlich gehen nur wenige Gastwirte so sachlich wie Stefan Finkemeyer („Bonneberger Hof“) damit um, dass die Restaurants im November schließen müssen. Natürlich sei er von der Auflage nicht begeistert, räumt er ein. Und natürlich habe auch sein Haus in den vergangenen Monaten alle Hygieneauflagen sehr konsequent eingehalten. Auch er habe gehofft, dass es keinen erneuten Lockdown in der Gastronomie geben werde. Ein Ausweg aus der Pandemie könne jedoch nur gemeinsam erreicht werden. Dazu müsse jeder einzelne einen Beitrag leisten und sich an die Regeln halten. Wie viele andere Gaststätten bietet auch der „Bonneberger Hof“ in dieser Zeit einen Liefer- und Abholservice an. „Aber nur für Familien in den erlaubten Grenzen.“ Großaufträge würde Stefan Finkemeyer ablehnen: „Ich will nicht, dass jetzt Partys zuhause gefeiert werden.“

Gründung Bürgerinitiative

Am 4. November soll eine Bürgerinitiative gegen den möglichen Bau einer ICE-Neubautrasse durch Vlothoer Gebiet gegründet werden. Die dazu im Gemeindehaus Wehrendorf geplante Gründungsversammlung des Vereins mit 30 Personen kann nach den jetzt geltenden Regeln nicht stattfinden. Der Verein wird dann trotzdem gegründet – und zwar online. August-Wilhelm König, der die bisherigen Infoveranstaltungen geleitet hat: „Zwei Personen werden im Gemeindehaus sein. Die anderen werden per Zoom zugeschaltet und können von zuhause aus gemeinsam beraten und den Vorstand wählen.“ 55 Personen haben sich bereits angemeldet, weitere Anmeldungen sind noch über die Homepage der Grünen Liste Vlotho möglich. Die an dem Abend beschlossene Satzung werde anschließend zu den sieben vom Vereinsrecht geforderten Gründungsmitgliedern zum Unterschreiben gebracht. König: „So eine Vereinsgründung hat es wohl noch nie gegeben.“ Das Verfahren sei mit dem Amtsgericht abgestimmt.

Sport

Beim SC Vlotho ist bereits am Mittwochabend alles runtergefahren worden. Vorstand Oguz Deniz: „Wir als Fußballverein akzeptieren und respektieren den Beschluss zu 100 Prozent. Wir stehen voll hinter den Entscheidungen und werden versuchen, alles eins zu eins umzusetzen.” Man habe ein Stück weit die Hoffnung, dass im Dezember der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden könne, und dass dann wieder etwas mehr Normalität zurückkehren werde.

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