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Bundestagsabgeordneter Frank Schäffler unterstützt Bürgerinitiative „WiduLand“

Spontan Mitglied geworden

Vlotho (WB)

Bei einem Vor-Ort-Termin in Vlotho hat sich der heimische Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler über den Widerstand gegen die mögliche ICE-Trasse durch Vlotho informiert. Spontan entschloss er sich, der neuen Bürgerinitiative WiduLand beizutreten.

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Das orangefarbene Dreieck als Zeichen des Protests gegen die ICE-Strecke, von links: Bundestagsabgeordneter Frank Schäffler, Ratsherr Dr. Eckhard Neddermann und der Vlothoer FDP-Chef und stellvertretende Kreisvorsitzende Siegfrid Mühlenweg lehnen das mögliche Neubauprojekt durch Foto: FDP

Viel Verständnis zeigte der Bundestagsabgeordnete für die zunehmenden Proteste von Grundbesitzern, Landwirten und Jägern gegen die mögliche ICE-Neubaustrecke, die quer durch Vlothoer Gebiet führen könnte. Als Zeichen des Protests steht das weithin sichtbare „Orange Dreieck“ bereits in vielen Gärten und Vorgärten.

Schäffler, der auch dem FDP-Bezirksverband vorsteht, kündigte an, dass sich zeitnah eine Arbeitsgruppe auf OWL-Ebene mit dem Thema „ICE-Trasse“ befassen und für den kommenden Bezirksparteitag einen Beschlussvorschlag erarbeiten werde. Der Arbeitsgruppe wird auch der Vlothoer FDP-Chef und stellvertretende Kreisvorsitzende Siegfried Mühlenweg angehören.

Bei seinem Besuch in Vlotho bekräftigte Schäffler, dass er erhebliche Zweifel an der Wirtschaftlichkeit der ICE-Neubaustrecke von Bielefeld nach Hannover habe.

In seinem Gespräch mit den Freien Demokraten in Vlotho verwies der Abgeordnete auf die Antwort der Bundesregierung auf seine Anfrage zum Kosten-Nutzen-Verhältnis für den Bau einer neuen Trasse. Der vom Verkehrsministerium angegebene Wert liege bei 1,04. „Das bedeutet, dass das erwartete Ergebnis die Investionen kaum übersteigt“, kritisierte Schäffler.

„Investitionen in Milliardenhöhe“ seien nicht zu rechtfertigen, sagte der FDP-Politiker, der auf Einladung des FDP-Vorsitzenden Mühlenweg nach Vlotho gekommen war. Für den Bundestagsabgeordneten aus Bünde fehlen in der öffentliche Debatte derzeit „nötige Transparenz und klare Fakten“.

Einig waren sich Schäffler und der Vlothoer Ratsherr Dr. Eckhard Neddermann in der Einschätzung, dass die Ertüchtigung von Bahnstrecken in Europa grundsätzlich sinnvoll und auch erforderlich sei.

Für Neddermann steht jedoch fest, dass der Ausbau der vorhandenen Strecke zwischen Bielefeld und Hannover „landschafts- und umweltschonender“ ist als der vollständige Neubahn der ICE-Trasse zur Umsetzung des Deutschlandtakts, der von einer Fahrzeit von Bielefeld nach Hannover von 31 Minuten ausgeht. Neddermann: „Warum sollen mit einem Milliardenprojekt für den Deutschlandtakt 18 Minuten eingespart werden, wenn die etwas langsamere Alternative kostengünstiger und umweltverträglicher ist?“

Auch der Vorsitzende der FDP Vlotho, Siegfried Mühlenweg, sprach sich dafür aus, neben den bereits angekündigten fünf Trassenvarianten auch die Option des trassennahen Ausbaues der Bestandsstrecke zu prüfen. Einer komplett neuen Trassenführung durch die Vlothoer Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete erteilte er eine klare Absage. Bestehende Natur- und Erholungsräume dürften nicht zerstört werden.

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