Füchse, Drachen und Zwerge bei den Blaulichtkids
Vlotho: 63 Löschbambini beim kreisweiten Kinderfeuerwehr-Erlebnistag
Vlotho
Das Feuerwehrgerätehaus Vlotho-Bonneberg war am Samstag fest in Kinderhand. Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier und ihre beiden Stellvertreter, Fabian Stadelmann und Michael Huß, hatten zum 1. Kinderfeuerwehr-Erlebnistag eingeladen.
63 „Löschbambini“ aus dem gesamten Kreisgebiet vergnügten sich an zehn Stationen.
Seit 2016 ermöglicht das Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) die Gründung von Kinderfeuerwehren in Nordrhein-Westfalen. Sie stehen für Kindern im Alter von sechs bis neun Jahren offen. „Ziel ist es, die Kinder spielerisch für die Gefahren des Alltags zu sensibilisieren und die Aufgaben der Feuerwehr zu erklären“, erklärt Natascha Meier. Die Vorreiterrolle im Kreis Herford übernahmen die „Löschzwerge Rödinghausen“ und die „Feuerfüchse Kirchlengern“. Im letzten Jahr kamen die „Feuerdrachen Herford“ hinzu und im Mai 2022 die „Blaulichtkids Vlotho“.
Zeit für einen Erlebnistag
„Nun wurde es Zeit für einen gemeinsamen Kinderfeuerwehr-Erlebnistag“, sagt die Kreisjugendfeuerwehrwartin. Der startete am Samstag an der Station „Notruf“. Fasziniert standen Isabella (8), Eibhlinn (7), Luke (8), Jonas (8) und Daniel (7) vor dem Modell einer dreigeschossigen Stadtvilla. Binnen Sekunden füllte sich das Demohaus mit künstlichem Rauch. Isabella griff zum Übungstelefon und verständigte die Feuerwehr.
„Notruf, Feuerwehr-Rettungsdienst: Wo genau ist der Notfallort?“, mit diesen Worten meldete sich Leitstellendisponentin Nora Sickmann am anderen Ende der Leitung und startete die standardisierte Notrufabfrage. Isabella gab daraufhin ihre Adresse durch und schilderte, was genau passiert ist. „Wichtig ist, den Kindern die Hemmung davor zu nehmen, im Notfall die 112 zu wählen“, erklärte Sickmann.
Spielerische Übungen
Die Beladung der Feuerwehr-Tretautos mit Atemschutzmaske, Handlampe, Leinenbeutel, Funkgerät und D-Schlauch stand danach auf dem Programm. Dabei erkannten die Kinder schnell: Stofftiere, Kartenspiel und Zollstock gehören nicht zur Ausrüstung. Mit den Tretautos kurvten die Sechs- bis Neunjährigen durch einen Parcours. Im Einsatzfall gehe es darum, dass der Fahrer die Mannschaft sicher zur Einsatzstelle bringe, so Fabian Stadelmann. „Deshalb lernt bereits der Feuerwehrnachwuchs bei einer solchen Übung, die Verkehrszeichen zu erkennen und zu beachten.“
Am „Einsatzort“ angekommen, rüsteten sich die „Löschbambini“ mit Übungs-Atemschutzgeräten aus. In kleinen Gruppen überprüften sie einen abgedunkelten Raum im Gerätehaus und brachten mehrere Stofftiere „in Sicherheit“. Mit der Kübelspritze führten Paul (8) und Lilly (9) von den „Blaulichtkids“ die Brandbekämpfung am Übungshaus durch. Weitere Geschicklichkeitsspiele folgten. Im Gerätehaus stärkten sich die Nachwuchsfeuerwehrleute mit Hotdog-Brötchen und Getränken.
Wiederholung angedacht
Bei der Siegerehrung am Nachmittag gab es keine Verlierer. Jedes Kind konnte sich über eine persönliche Urkunde und eine süße Überraschung freuen. Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier zog eine positive Bilanz des Tages: „Im nächsten Jahr sehen wir uns hoffentlich beim 2. Kinderfeuerwehr-Erlebnistag wieder.“
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