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Klangproben der neuintonierten Valdorfer Orgel sind im Internet zu hören

Warten auf das erste Livekonzert

Vlotho (WB)

Die Generalüberholung der Valdorfer Kirchenorgel hat den Orgelsachverständigen der Evangelischen Kirche von Westfalen in jeder Beziehung begeistert. Weil die Gemeinde weiterhin auf ein Livekonzert verzichten muss, sind Klangproben ins Netz gestellt worden. Das erste große Livekonzert könnte es am 13. Juni geben, dem Westfälischen Orgeltag.

Jürgen Gebhard

Pfarrer Christoph Beyer filmt die Orgel mit dem Smartphone. Die Aufnahmen sind zusammen mit den Klangproben ins Netz gestellt worden. Foto: Jürgen Gebhard

Kirchenmusikdirektor Martin Rieker ist in seinem Gutachten voll des Lobes. Der Experte bescheinigt dem Instrument einen „überaus erfreulichen Gesamteindruck“. Davon kann sich die Gemeinde in Zeiten des Lockdowns nur ansatzweise überzeugen.

Ein Blick hinter das Gehäuse der Orgel. Foto: Jürgen Gebhard

Leon Kleemeier, Student der Kirchenmusik und mitunter Organist in der historischen Dorfkirche, und Presbyter Axel Hüllhorst haben vor einiger Zeit Tonaufnahmen vom neuen Sound gemacht und ins Netz gestellt. „Wir sind alle begeistert“, sagt Pfarrer Christoph Beyer. Gemeindeorganistin Claudia Krieger habe die Orgel bei der offenen Kirche zu Weihnachten gespielt und sei ebenfalls hochzufrieden mit dem Ergebnis.

Orgelbauer Mathias Johannmeier hatte ab Ende Oktober den Klang der Steinmann-Orgel (Baujahr 1964) korrigiert. Er hatte das Pfeifenwerk überarbeitet, hatte hohe vorhandene Register reduziert und hatte an der Brüstung einen Gehäuseturm mit zehn Metallpfeifen für das Rückpositiv aufgebaut. Ende Dezember war Mathias Johannmeier mit seiner Arbeit in Valdorf fertig

Pfarrer Christoph Beyer

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Im Januar fand die Endabnahme durch den Orgelsachverständigen statt. „Die Ausreinigung ist vorbildlich erfolgt, ebenso die Änderung der Disposition und Hinzufügung eines Turmes am Rückpositiv... Hier erlebt man eine der wenigen gelungenen Umbauten bei bestehenden Orgelbauten. Der Rückpositiv-Turm reiht sich als glückliche Ergänzung in die Gesamtanlage ein. Die weiteren klanglichen Umgestaltungen ergeben Gravität und einen runden Klang im Kirchenraum“, heißt es in der Expertise von Martin Rieker.

Normalerweise hätte die Gemeinde den neuen Klang spätestens bei den stets sehr gut besuchten Gottesdiensten am Heiligen Abend und am Weihnachtsfest erleben sollen. Jetzt peilt Pfarrer Christoph Beyer für ein Livekonzert zunächst den 13. Juni an, den Westfälischen Orgeltag – oder auch andere Termine im Frühjahr oder Sommer. Vielleicht als gesellige Matinee mit klassischer und mit moderner Musik in Kombination mit anderen Instrumenten und mit einem Gläschen Wein: „Mal sehen, was dann wieder geht.“

In der Kirche gelten strenge Hygienemaßnahmen. Gottesdienste und Konzerte finden derzeit nicht statt. Foto: Jürgen Gebhard

30.000 Euro hat alles gekostet. Normalerweise hätte vor dem Fest eine Spendenaktion starten sollen. Wer mindestens 50 Euro gibt, kann sich eine kleine Orgelpfeife zum Mitnehmen aussuchen – so ist der Plan. Doch die Spendenaktion ist noch nicht richtig angelaufen. Wegen der Pandemie hätten die Menschen derzeit ganz andere Sorgen, als Geld für eine Orgel zu spenden, sagt der Pfarrer. Und außerdem: „Die Leute müssen hören, wie schön sie jetzt klingt.“

Klangproben der neu intonierten Orgel gibt es im Internet auf der Seite der evangelischen Gemeinden der Weserstadt: www.evangelisch-in-vlotho.de

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