Polizei und Ordnungsamt gaben in Sitzung Auskunft
Bedenken unbegründet: Kriminalität in Bad Driburg nur leicht gestiegen
Bad Driburg
Vermehrt sind in der jüngsten Vergangenheit Stimmen laut geworden, die behaupteten, dass in Bad Driburg, und hier speziell in der Innenstadt, die Kriminalität stark zugekommen habe und sich die Einwohner nicht mehr sicher fühlten.
Vor allem aus den Reihen der AFD waren vermehrt Klagen zu hören. Polizeihauptkommissar Alfred Menzel hat auf der vergangenen Haupt- und Finanzausschusssitzung dazu Stellung genommen und den Kriminalitätsjahresbericht 2022 erläutert. Dabei zeigte sich, dass die Bürger sowohl im Kreis Höxter als auch in Bad Driburg sicher leben können.
Mit Schreiben vom 15. Februar beantragte die AFD-Fraktion, zur Verbesserung der Sicherheit an Brennpunkten und zur besseren Koordinierung von Sicherheitsmaßnahmen bei Kriminalitätsschwerpunkten regelmäßige Sicherheitskonferenzen von Polizei und dem Bad Driburger Ordnungsamt durchzuführen.
Gute Zusammenarbeit zwischen Polizei und Ordnungsamt
Der Rat der Stadt Bad Driburg befasste sich mit der Angelegenheit erstmalig in seiner Sitzung vom 27. Februar. Bürgermeister Burkhard Deppe wies dort auf die gute Zusammenarbeit zwischen Ordnungsamt und Polizei hin. Und diese gute Zusammenarbeit bestehe seit vielen Jahren, wie auch Polizeihauptkommissar Alfred Menze betonte. „Wir, das Ordnungsamt und die Polizei Bad Driburg, treffen uns nicht regelmäßig, sondern verständigen uns auf dem ganz kurzen Dienstweg telefonisch, wenn es etwas zu berichten gibt. Das funktioniert reibungslos.“
Wie Alfred Menzel erläuterte, wurden im Kreis Höxter 2022 insgesamt 7065 Straftaten begangen, das seien 1416 Fällen mehr als 2021. Im Jahr 2021 legte der Lockdown aber auch das öffentliche Leben lahm, die meisten Geschäfte, Restaurants, Schulen und vieles mehr mussten geschlossen bleiben und die Menschen blieben zu Hause. „Klar ist, dass dann weniger Kriminalität herrscht, in Geschäften, die geschlossen sind, kann nichts geklaut werden und die Zahl der Einbrüche in Häusern ist rapide gesunken, da viele Anwohner zu Hause geblieben sind“, erklärte Menzel.
Natürlich sei die Zahl der Straftaten insgesamt leicht gestiegen, aber das in ganz Deutschland. Und das betreffe auch Bad Driburg. „Die Wahrscheinlichkeit, im Kreis Höxter Opfer einer Straftat zu werden, ist weiterhin vergleichsweise gering“, erklärte Menzel.
1116 Straftaten in Bad Driburg im Jahr 2022
In Bad Driburg sind 2022 insgesamt 1116 Straftaten begangen worden, 2020 waren es 1001 und 2021 nur 854 Straftaten. Von den 2022 ausgeführten Straftaten seien 59,84 Prozent aufgeklärt worden. Doch natürlich würden die Einwohner und Gäste hellhörig, wenn es um eine Serie von Straftaten geht. „Wir hatten Anfang 2023 innerhalb von zwei Wochen 23 Fahrzeugaufbrüche. Das ist mehr als ärgerlich. Aber nachdem wir drei Tatverdächtige gefasst haben, waren die Autoaufbrüche Geschichte“, berichtet Polizeihauptkommissar Alfred Menzel. Deshalb könne man aber nicht von einer unsicheren Stadt sprechen.
Das Problem mit dem Hellweg sei sowohl dem Ordnungsamt als auch der Polizei bekannt. Junge Personen hockten auf den Treppen, urinierten – auch tagsüber – gegen Schaufensterscheiben, wie Ladenbesitzer Tobias Thieme zu berichten weiß. Sie tränken Alkohol, ließen den Abfall liegen und konsumierten Drogen. „Wir gehen regelmäßig auf Streife, sprechen die Personen persönlich an, aber auch wir haben nicht das Personal, um jede Stunde nachts oder tagsüber zu kontrollieren“, gibt Menzel zu bedenken. Deshalb sei der Hellweg noch längst kein Brennpunkt, wie er oft beschrieben wird, es sei ein Treffpunkt, den man im Auge behalten werde.
Bürgermeister Burkhard Deppe bedankte sich nach dem Vortrag von Alfred Menzel für die gute Arbeit der Bad Driburger Polizei und des Ordnungsamts und sagte, „dass die Bürger in Bad Driburg sicher leben können“. Kriminalität in unterschiedlichsten Formen sei aber natürlich auch hier – wie in jeder Stadt – ein Thema.
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