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Das Friseurhandwerk kämpft mit Licht-Aktion und Petition um eine möglichst schnelle Wiedereröffnung der Salons

Damit das Licht nicht ganz ausgeht

Beverungen

Damit nicht dauerhaft das Licht ausgeht, wollen Friseurinnen und Friseure ihre Salons leuchten lassen. Auch in Beverungen.

Alexandra Rüther

Die Hoffnung ist groß, dass Friseurinnen und Friseure am 15. Februar wieder zu ihrem Arbeitsgerät greifen dürfen. Foto: Sina Schuldt/dpa

Der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks ruft dazu auf, vom 31. Januar auf den 1. Februar das Licht in den Salons anzumachen. „Das Licht soll 24 Stunden in den Salons brennen, um die Bevölkerung auf die dramatische Situation des Friseurhandwerks im zweiten Lockdown aufmerksam zu machen“, heißt es.

Auch die Kreishandwerkerschaft Höxter/Warburg teilt den Aufruf, der das Ziel hat, die Salons am 15. Februar wieder öffnen zu dürfen. Vier Kernforderungen des Friseurhandwerks sollen so nach außen getragen werden: „Die Überbrückungshilfen müssen passgenau gestaltet und schnell und unbürokratisch gewährt werden. Eine nachhaltige Förderung der Ausbildungsleistung ist jetzt notwendig, um die duale Berufsausbildung zu sichern. Auch der Chef oder die Chefin als wichtigster Mitarbeiter des Betriebs muss berücksichtigt werden. Sie gehen in den aktuellen Regelungen noch leer aus. Schwarzarbeit muss gestoppt werden. Sichere Friseurdienstleistungen können nur Profis unter Wahrung der Hygiene- und Arbeitsschutzstandards in den Salons bieten.“

Wie schwierig die Situation ist, gerade was die Überbrückungshilfen angeht, erklärt Ann-Katrin Gründer, Inhaberin des Salon Grossek – New Hair Style in Beverungen: „Aus den Dezember-Hilfen fallen wir heraus, weil wir da noch Einnahmen erwirtschaftet haben, und die Januar-Hilfe kann erst im Februar beantragt werden.“ Das Kurzarbeitergeld für Dezember sei bewilligt worden – allerdings erst vor einer Woche. „Und das heißt ja nicht, dass es schon auf dem Konto ist“, sagt Ann-Katrin Gründer. Auch Gabriele Jilg, Inhaberin des Salons Trend Hair in Beverungen, fühlt sich vom Staat allein gelassen. „Antragsformulare sind noch nicht frei geschaltet, es gibt keine Grundsicherung und es fehlt die Perspektive. Wir wissen nicht, ob wir tatsächlich am 15. Februar wieder aufmachen dürfen.“

Dabei – da sind sich die Beverunger Friseurmeisterinnen einig – sei die Arbeit in den Salons unter den zuletzt geltenden Hygienebedingungen sicher.

So sieht das auch der Hessische Landesinnungsverband und ruft dazu auf, eine Petition an den Deutschen Bundestag zu unterstützen. Unter dem Titel „Nur sicher beim Friseur“ fordert eine Gruppe von Friseurunternehmern, die zusammen 150 Salons mit mehr als 1000 Mitarbeitern repräsentieren, die Friseursalons so schnell wie möglich wieder zu öffnen. Die Schließung sei kontraproduktiv, Schwarzarbeit boome. Teilweise würden Friseure sogar regelrecht genötigt von ihren Kunden.

Auch das können die Friseurmeisterinnen aus Beverungen bestätigen. Gleichzeitig zeigen sich viele Kunden aber auch solidarisch, bestellen Gutscheine oder lassen sich ihre Haarfärbung im Salon zusammen stellen und holen sie dann ab, berichten die Damen. „Natürlich sind wir über Telefon oder die sozialen Medien erreichbar“, sagt Ann-Katrin Gründer.

„Aber von Telefon-Beratung oder Farbe to Go kann natürlich keiner von uns überleben“, hofft auch Gabriele Jilg auf ein schnelles Ende des Lockdowns.

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